Ok, schon mal ein Fehler
Geschrieben von Werner am 11. April 2025 22:07:33:
Als Antwort auf: Re: Die fürchterlichen Exponenten :)) vorsichtig lesen und noch nicht glauben geschrieben von Joachim S am 11. April 2025 21:17:58:
also 2,5 barg Ladedruck, richtig?
Das sind ja Werte, da muß man die ZK-Schrauben fester anziehen. Bei den Schiffen geht es bis 4,5 bar rauf, da ist der Kompressionsenddruck schon bei 100 bar+.
Trotzdem, ich bin irgendwie betriebsblind. Mein selbstgebauter Radialverdichter, also das große wellengetriebene Gebläse braucht bei 9000/min 150 l/s schon etwas über 3kW.
Getestet wurde bei 2000/min und dann hochgerechnet, was sehr genau ist. Ich wollte bei 3000/min testen, aber die Bohrmaschine hat das nicht geschafft, die kam da einfach nicht hin, deshalb bin ich auf 2000/min gegangen, habe mit der Drehmomentwaage das Moment gemessen und die mechanische Leistung ermittelt. Die habe ich dann mit dem Luftdurchsatz ins Verhältnis gesetzt und bin auf immerhin 70% Wirkungsgrad gekommen.
Jetzt habe ich das Wichtigste weggelassen: der Druck war nur ganz mäßig, nämlich 0,14 bar. Das reichte, um die Zylinder meines Dieselzweitakters zu spülen.
Also steckt in meiner Rechnung ganz gewaltig der Wurm. Ich komm im Moment nicht drauf, aber das wird . . . . . . . hab ne Menge Streß gehabt die letzten Wochen und gestern saftig Ärger im Job mit kurz davor, alles hinzuwerfen. Zudem mußte ich mal wieder eine unschöne Untersuchung der Pumpe haben, die, mit dem Ladedruck 140/90. Da scheint der VTG auch nicht so richtig zu funktionieren. Alles blöd, dabei gehts mir doch so gut. Egal, morgen oder heute nacht im Bett fällt es mir bestimmt ein.
Da gute ist, wenn der Motor bereits guten Ladedruck hat, also künstlich erzeugt von einem Zusatzgebläse, dann kriegt der den Lader in fixesblitze wieder auf Trab, sofern die Elektronik auch gleich große Menge einspritzt. Die Trägheit des Laufzeuges ist im Vergleich zum Drehoment der Turbine unter Last gar nicht so groß. Das Loch kommt vom trägen Zusammenspiel zwischen Druckaufbau und Abgasdrucksteigerung.
Aber das ist dir ja alles bekannt.
Die neueren EMD-Motoren der Großdieselloks haben inzwischen Turbolader, die per Getriebe am Drehen gehalten werden. Früher gab es einen Stand-Idle und einen Go-Idle. Beim Stand-Idle hat nur das Rootsgeblöse ein wenig die Zylinder belüftet und der Motor konnte gar kein Drehmoment abgeben - also keins, was man nutzen konnte. Wenn der Lokfüher dann die Fahrstufe eingelegt hat, drehte der Motor erstmal gemächlich auf die hohe Idle-Drehzahl, ehe der Generator belastet wurde. Beim Rangieren und Langsamfahrt wurde die Maschine dann auf dieser Drehzahl gehalten. Erst beim richtigen Stopp ging die Drehzahl wieder ganz runter.
Nun ist das anders, der Turbo wird gleich vom Motor mit getrieben, dreht besser und schneller hoch, der Generator ist keine Gleichstrommaschine mehr mit Bürsten und wenn das Abgas richtig bläst, dreht der Turbo über einen Freilauf unabhängig von der Maschinendrehzahl richtig hoch, kann aber eben nie unter den Wert fallen, den der Motor ihn dreht.
Ganz schön pfiffig, die Amis. Aber mit so großen Strömungsmaschinen läßt sich auch mehr machen, da brauchts keine Getriebeübersetzungen 1:100 o.ä.
Gruß
Werner