So ungefähr


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Geschrieben von Werner am 20. September 2025 21:00:19:

Als Antwort auf: Re: Das Wissen darüber versiegt allmählich geschrieben von laden am 20. September 2025 18:33:39:

Moin,

Funkenüberschlag in den Zündungen ja, aber die Dieselmotoren wurden in den Höhen wurde nicht mit Rohöl geflogen, weil die Verdampfung der leichten Bestandteile im Tank schon dann richtig heftig wurde. In den Raffinerien sieht man neben der Hauptdestille noch eine fettere und kürzere Buddel, das ist die Vakuumkolonne, mit der man noch ein paar Leichtsieder mehr rausholt. Stellte man die Kolonne auf den Mount Everest, dann bräuchte man kein Vakuum mehr anzulegen.

Die Zündapparate wurden unter Ladedruck gesetzt. Das war nicht so ganz unproblematisch, weil die Apparate den Ladedruck nicht halten konnten und die Motoren in der Höhe nicht zu weit runter gedrosselt werden durften. Irgendwann blieb dann nämlich die Zündung weg oder wurde unregelmäßig, was für den Flugbetrieb noch nicht mal so schlimm war, denn die großen Löffel wurden vom Fahrtwind weiter gedreht, aber erstens hielten die Zündapparate die Funkenüerschläge nicht lange aus, und zweitens konnte es zu heftigsten Fehlzündungen mit sichtbaren Flammen kommen, was nachts total unerwünscht war.

Die Diesel dagegen hatten damit keinen Streß, Leistung weg, die Einspritzung schweigt - ob es damals schon Mindestmengen gab, weiß ich nicht, aus den Beschreibungen geht das nicht hervor. Die Propeller wurden vom Wind weiter gedreht, die Motoren blieben dadurch so warm, dass sie einwandfrei wieder kamen, wenn man Leistung wollte. Man konnte im Leerlauf von "ganz oben" bis zur Landung gleiten, erst beim Ausrollen hat der Leerlaufregler die Maschine wieder mit Sprit versorgt.

Die Junkers Diesel kamen bei bester Einstellung auf bis zu 42% Wirkungsgrad. Angesichts der vielen Zahnräder und dem Zwangsantrieb des Spülgebläses ein respektabler Wert, selbst heute noch.

Gruß

Werner

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