Re: Mager und fett...
Geschrieben von Uwe FDS am 14. Mai 2010 22:55:16:
Als Antwort auf: Mager und fett... geschrieben von Joachim S am 14. Mai 2010 12:12:15:
Hi,
PPS, die "Farbe von Russ" kann durchaus varieren nach Partikelgröße und Anhaftungen. Farbe ist nicht nur eine reine Materialeigenschaft. Genügend kleine Russpartikel in der Luft sind halt "durchsichtig", die Lichtwellen "laufen drumrum." Wobei ich glaube, im ultravioletten Bereich "sieht" ;-) es wieder anders aus.
Erst mal was zur Sprache: Jo, du schriebst die Sprache habe die älteren Rechte. Ich denke, daß es in der Wissenschaft oft einen anderen Sprachgebrauch als umgangssprachlich gibt, hat gute Gründe. Der Gebrauch der Sprache ist fehlerbehaftet und redundant. Und Sprache wandelt sich im Laufe der Zeit, Wörter bekommen andere Bedeutungen im Laufe der Zeit und wenn wir einen Text lesen, verwerten wir eine Fülle weiterer Informationen die für das Verständnis oft wichtig sind. Über den Autor, wann und weshalb ein Text geschrieben ist, u.v.m.
Das alles passt nicht zur Wissenschaft. Wissenschaftliche Ergebnisse sollen fehlerfrei, eindeutig und reproduzierbar sein. Um das zu erreichen wird z.B. die Bedeutungsvielfalt eingeschränkt und Begriffe klar definiert. Sprache in der Wissenschaft ist zum großen Teil eine Teilmenge der Umgangssprache.
Unser schwarz zeigt das letztlich. Wenn ich mir heute ein weißes T-Shirt anziehe, schnell was wichtiges besorgen muß und das Auto nicht läuft. Dann spar ich mir die Zeit zum Umziehen und repariere das Auto im weißen T-Shirt. Wenn ich dann in die Wohnung kommen, schallt es mir entgegen: "Was hast du denn wieder gemacht, dein T-Shirt ist ja ganz schwarz" Und dann weiß ich, jetzt ist nicht der richtige Augenblick, über schwarz zu diskutieren und das der größte Teil meines T-Shirtes nun immerhin noch weiß ist.
Wenn ich dann am nächsten Tag ein schwarzes T-Shirt anziehen will, wird mir meine Frau vielleicht das ehemals ganz weiße vom Vortag anbieten ;-(
Nun nehme ich aber eines, was komplett schwarz ist. Zu einer hellen Hose sieht es tiefschwarz aus. Bis ich es dann mal zu einer wirklich schwarzen Hose trage. Und da sehe ich dann ,es ist gar nicht neutral schwarz, es ist gaaaanz dunkel blau. Ob nun schwarz oder nicht hängt von der Umgebung und dem Auge des Betrachters ab. Und dann frage ich mich, wann ist es nun schwarz und wann nicht. Früher hab ich mal geschrieben, schwarz ist dann, wenn nur ganz wenig, idealerweise gar kein Licht reflektiert wird. Das wenige Licht muß diffus reflektiert werden und von der sprektralen Zusammensetzung her unverändert. OK, das "unverändernt" in strengem Sinne gint es in der Praxis wieder nicht. Also werd ich Abstriche machen und sagen, die Änderung der sprektralen Zuasammensetzung muß so gering sein, daß der Betrachter es nicht wahr nimmt.
Wenn wir nun die unterschiedliche Farbe von Rußpartikeln diskutieren wollen, dann müssen wir das mit dem schwarz doch etwas genauer nehmen. Ich bin der Meinung, es gibt Unterschiede in der Farbe zwischen Pöl- und Dinoruß. Das AU-Gerät wird sie aber nicht erkennen können. Vielleicht sind die Unterschiede auch so gering, daß sie meßtechnisch gar nicht erfasst werden können.
Oliver sprach davon, daß Ruß wegen der Beweglichkeit der Elektronen sichtbares Licht komplett absorbiere. Eine ganz dünne schicht Ruß wurde noch Licht durchlassen, wenn die Schicht nur dünn genug wäre. Eine Spektraldiagramm wäre bestimmte keine wie mit dem Lineal gezogene Gerade. Also hätte Ruß dann doch eine Farbe. Aber ein relaes Rußteilchen ist so dick, daß man das Licht, was durchgeht, wohl nur theoretisch berrechnen könnte. Ein AU-Gerät wird es wohl kaum erkennen können.
Grüße
Uwe