Re: Das sind halt die asiatischen Öllämpchen von heute
Geschrieben von Eulenspiegel am 12. Februar 2011 20:01:42:
Als Antwort auf: Re: Das sind halt die asiatischen Öllämpchen von heute geschrieben von Manuel [ER] am 11. Februar 2011 20:01:11:
Hallo Manuel,
naja mit Funkenschustertum kann ich dienen, zu Beginn meiner Lehrzeit vor etwa 45 Jahren haben wir die Elektronen noch im Vakuum sortiert ,im zweiten Lehrjahr hat der Chef nenn Eisenbahnwaggon voll japanischen Transistorschrott ("Transistorreflexempfänger, 6Transistorradios Ein- und Zweibandgeräte, sowie kleine Transistorisierte Tonbandgeräte) organisiert. Die Stifte ich auch durften an den Dingern Fehlersuche und Reparieren lernen, die Teile wurden teilweise mit einklebten Batterien verscherbelt. 2T-Radio für ne _Mark und so weiter. Zu Ende der Lehrzeit wurde dann in Deutschland Farbfernsehen eingeführt.
Damals habe ich ne "Andra_allergie" bekommen, die wurde zu dieser Zeit als Ton beim Testbild übertragen.
TTL-Digitaltechnik hab ich dann nach der Lehre in der Industrie bis zum erbrechen In-betrieb genommen. Naja was danach alles an Technologie kam wurde halt durch "learning by doing" kennengelernt.
Meinen ersten programierbaren Taschenrechner HP25C habe ich dann 10 Jahre später im Studium eingesetzt. Vorher haben wir allerdings noch mit dem Präzessionsschiebeholz von Aristo gerechnet, damals musste man noch im Kopf rechnen und schätzen können.
Die Kenntnisse der Röhrentechnik,Vakuumtechnik und analoge Signalverarbeitung durfte mehr als ein Jahrzehnt an die Nutzer von Elektronenmikroskopen und technischen Grossgeräte verhöckern. Dann schlugen die Finanzspekulaten zu, und machten alle Möglichkeiten des Broterwerb in diesem Gewerbe systematisch kaputt.
Heute haben wir halt das Problem, deutsche Kamerahersteller die in Deutschland produzieren gibt´s so gut wie nicht mehr.
Die alten mechanischen Kameras können nur noch von als Geheimtip gehandelten Spzialisten repariert und gewartet werden. Die können und tun es auch, gesalzene Preise von betuchten Sammlern verlangen, und Sie bekommen diese auch bezahlt. Sie können sich trotzdem kaum vor Arbeit retten. Nachwuchs der diese Fähigkeiten für die nächste Generation erwirbt gibt es nicht. Ist ähnlich wie bei den Uhrmachern.
Das Problem den Ersatzschalter habe ich bei einem Japandistributor im Netzkatalog gefunden. Preis 0,15 Euro/Stk. nur damit habe so ein Teil leider noch nicht in Form von Hardware.
Inzwischen habe die defekte Kamera mal genauer untersucht, da sind paar wundervolle Baugruppen drin, mit denen man sicher auch andere spassige Sachen realisieren könnte. Z.B. zwei farbtüchtige hochauflösende TFT-monitore. Ein Microcontroller der folgende Dinge händeln kann: ne CCD-Kamera mit 4MBChip, ne Optik autofokusieren, nenn Massenspeicherchip füttern und in Richtung USB auslesen. Mal sehen ob es mir gelingt aus diesen Teilen was sinnvolles zu machen.
Es gibt ja inzwischen bei den Elektronik_höckerer recht preiswerte fertig konvektionierte Baugruppen mit denen man z.B. drahtlose Übertragung realisieren bzw. fernwirken kann.
Die Menge an defekter Digitalfototechnik dürfte beträchlich sein. Die Öllampen_verkäufer sorgen mit dem Verkaufsdruck, neuer immer leistungsfähiger Geräte, und den gesalzenen Instandsetzungspreisen für billigen Nachschub.
Mal sehen was man damit alles so basteln kann. Bleibt halt das Problem das dies miniaturisierten Bauteile kaum noch vernünftig gehändelt werden können. Ohne entsprechende Löttechnik kann man diese Bauteile kaum sicher ordnungsgemäss händeln.
Ein weiteres Problem ist halt, als Hardware_mensch sich mit der Software und den entsprechenden Entwicklungswerkzeugen Registernah auf Chipebene vertraut zu machen. Wobei die Theorie nicht das Problem ist, viel mehr ist die fehlende Praxis sehr zeitraubend, Fehler die man macht muss man erst mal erkennen, um sie zukünftig zu vermeiden. Da muss man ne Menge Pudding fressen wenn man ins Programier-Paradies will.
Inzwischen habe ich wohl mehr Kenntnisse und Erfahrung an grossen Dieselmotoren als mit den modernen Elektroniktechnologien.
Computer sind immer noch genauso blöd wie vor 35 Jahren, sie können dies jedoch zigg millionenfach schneller trotz Welt_weiter_vernetzung.
Gruss Eulenspiegel
- Re: Das sind halt die asiatischen Öllämpchen von heute Manuel [ER] 12.02.2011 21:36
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