Re: OT An alle Holzwürmer, Oberflächenbehandlung Handlauf-Treppe
Geschrieben von R.Lang am 07. Dezember 2013 10:57:59:
Als Antwort auf: Re: OT An alle Holzwürmer, Oberflächenbehandlung Handlauf-Treppe geschrieben von AudiJörg am 07. Dezember 2013 07:54:06:
Hallo Jörg,
verräts Du uns bitte aus was Deine Treppe gebaut ist? Ne Holztreppe mit dem Sandstrahlgebläse zu bearbeiten ist unterirdisch. Dann kann man sie auch gleich mit der Kettensäge Ofenfein aufbereiten. Sandstrahlen ist besser für Metalle geeignet.PVC-belege sind meisst geklebt oder mit kleinen Nägeln fixiert, mit ner stabilen Spachtel, eventuell auch so ner elektrischen Vibrationsspachtel lässt sich sowas abschälen.
Dann gehts weiter indem Lackschichten mit Abbeizer angelöst werden. Das Abbeizmittel ist eine stark ätzende Lauge die meisst mit einem Verdickungsmittel zu einer Art Paste gemischt ist. Vor dem Zeug sollte man Respekt haben, das Zeug löst auch die menschliche Haut auf, man merkt es aber erst wenn das Gewebe bis zu den unter der Hautoberfläche liegenden Nerven zerstört ist. Die so entstanden Wunden heilen sehr schlecht, bisweilen muss da dann medizinisch in Hautkliniken nachgeholfen werden. DAHER IST GEEIGNETER SCHUTZ ZWINGEND ERFORDERLICH. Kommt ein Spritzer in die Augen, kann das die Sehfähigkeit kosten, also dichte Schutzbrille nutzen. Denn selbst mit einem weichen Pinsel kann es passieren das feinste Tröpfchen durch die Gegend spritzen, daher ist auch geeignete Kleidung notwendig. Ne Lauge kann man mit Säure neutralisieren, also Essigwasser zum Abwaschen von Spritzern ist ne Möglichkeit.
Wenn der Lack nach Einwirkung des Abbeizers kräuselig wird, kann man ihn mit einer Spachtel abschieben, dabei nicht zu pedanitsch den 100% Erfolg anstreben, Gewalt bricht bekanntlich Eisen. Das abgelöste Gut ist ebenfalls gefährlich weil ätzend durch den anhaftenden Abbeizer.
Wenn die Treppe den ersten Durchgang mit dem Abbeizer hinter sich hat, mit Wasser abwaschen und trocken wischen. Das Wasser sollte nicht auf dem Holz stehen und es feucht werden lassen. Bei einer so alten Treppe dürfte die Holzfeuchte sehr gering sein, von daher saugt das Holz auch nicht sofort das Wischwasser auf.
Das ist die chemische Möglichkeit. Man kann jedoch auch mit einem Heissluftgebläse den Lack so erweichen das man ihn mit einer Spachtel entfernen kann. Das kommt immer auf die vorgefundene Situation an wie man da vorgeht. Verständnis für die Abläufe der Arbeitsgänge hilft ungemein.
Wenn jetzt noch Reste der Lackierung vorhanden sind kann man an Harthölzern mit einer Ziehklinge reinigen. Das erfordert aber Verständnis und Gefühl für Material und Verfahren. Man kann auch mit einem Dreieckschleifer
die Flächen weiter reinigen und glatt schleifen, aber Vorsicht, immer ohne "gewaltige" Kraft arbeiten, sonst schiesst man sehr schnell über das Ziel hinaus.
Die letzten Vorbereitungsarbeiten sind dann mit dem Schleifklotz und relativ feinem Sandpapier in Richtung der Holzmaserung ne angestebte Oberfläche anzuschleifen.Wenn das alles geschafft ist, gilt es die Treppe und das Treppenhaus zu entstauben, dann kann die Oberfläche der Treppenkonstruktion wieder neui aufgebaut werden. Dabei st es jedoch sinnvoll, sich guten Rat bei den Farbenherstellern zu holen, denn die Beschichtung soll ja lange Zeit den Belastungen des täglichen Verkehrs auf der Treppe stand halten und dabei ihre "Schönheit nicht verlieren. Was da letzendlich als Beschichtung sinnvoll ist, muss man selbst entscheiden.
Die Beschichtung sollte jedoch leicht reparabel sein, das ist bei PU-Lacken nicht immer gegeben. Parketlacke können zwar sehr schön aussehen, nur haben sie halt auch so ihre Nachteile, wenn Feuchte unter den Lack gerät, als auch Kratzer erfordern erheblichen Aufwand für sachgerechte Reparatur. Ausser dem sind hochglänzende Oberflächen meisst auch rutschig.
Gegen das speckig werden hilft schrubben, Denn aus was besteht denn der "Speck", das ist Dreck und Fett, die lassen sich mit warmen Wasser und einem leichten Spülmittel entfernen. Also Holz kann man durch beizen mit entsprechenden Mitteln in die gewünschte Farbe bringen. Danach muss man wieder die fachliche Beratung der Farbenlieferanten in Anspruch nehmen und sich möglichst auf ein System festlegen. Harhölzer kann man mit Holzölen behandeln, nur man sollte die Verarbeitungsregeln schon kennen und einhalten. Von Hausrezepten halte ich nur bedingt was, dieses Erfahrungswissen wird meisst nur lückenhaft übermittelt, und wenn man selbst keine Erfahrung damit hat, kann man vieles verderben.
Wenn Du eher biologische unbedenkliche Lösungen anstrebst, da gibt es inzwischen genug Anbieter für Beschichtungsysteme.Diese haben ihre WEBsites im Netz, und veröffentlichen auch die Verarbeitungsrichtlinien.
Sicher kann Dir auch der ÖLkonrad helfen, ruf Ihn doch einfach mal an. Seine Telefonnummer findet man per Google recht einfach.
An sonsten finde ich das Koni-bashing einfach nur eklig, jeder ist sein eigener Herr seines handelns, solange Gier nicht das Gehirn frisst.
90% der PV-verkäufer beraubten sich ihrer Verkaufschance, weil sie einfach nicht wahr nahmen, das ich nur eine bestimmte Leistungsgrösse auf Dach montiert haben wollte. So weiss ich heute wieviel "Chancen" des maximalen Ertrages mir verwehrt bleiben,jedoch gabs einen der hat kapiert wie er zum Abschluss kam. So sind wir heute beide zufrieden. Auch von diesen 90% PV-Verkäufern wurden teilweise Versprechungen gemacht das sich die Balken bogen.
MfG Rainer
PS: Meine Buchenhandläufe sind weitesgehend unbeschichtet, die werden halt öfters mal mit Seifenwasser geschrubbt und anschliessend trocken gewischt. Da diese Buche nicht gedämpft wurde ist sie gelblichweiss, warum soll ich sowas mit Beize "veredeln". An sonsten ist viel Brasilkiefer verarbeitet, das Holz hat ne erstaunliche Farbenvielfalt, auch da ist nicht gebeizt worden, auch dieses Holz wird gelegendlich mit Seifenwasser gereingt und trocken gewischt. Bisher brachte das keine Nachteil. Gut an den Stellen an denen man sich beim Treppensteigen mal festhält gibt auch mal Schmuddelflecke, aber das ist leicht zu kontrollieren, ein feuchter Microfaserlappen reicht meisst.