Re:Lieber keine Zitronensäure auf 200 Liter?
Geschrieben von R.Lang am 24. November 2014 09:30:48:
Als Antwort auf: Wieviel Zitronensäure auf 200 Liter? geschrieben von waldi am 23. November 2014 21:43:32:
Hallo Waldi,
wieso chemisch an dem Druckbehälter reinigen? Nur weil du 8 kg Citronensäure im Store hast. Wäre mir zu gefährlich. Es ist ein Druckbehälter für korrosiv wirkendes Gas. Das das korrosionfördernde Medien ist der kondensierende Wasserdampf den der Kompressor zwangsläufig erzeugt. Das teufliche daran ist, das das Wasser ungesättigt in dem Behälter gewirkt hat. Und glaube mir, destilliertes Wasser frisst Material wie verrückt. Daher werden Druckbehälter ab einer bestimmten Grösse auch wiederholend geprüft. Die werden mit Wasser gefüllt und dann hydraulich auf Prüfdruck gebracht und müssen diesen Druck über eine gewisse Zeit ohne Materialreaktion überstehen. Weiterhin werden an den kritischen Stellen mit Ultraschall Dickemessungen vorgenommen. Ausserdem wird der Behälter von innen besichtigt. Die Überdrucksicherheitsventile werden bei solchen Prüfungen meisst verworfen und müssen erneuert werden.
In einem Behälter von 200l der bei 10Bar Druck platzt sind 2000l Luft. Die machen etwas mehr als nur die Fensterscheiben kaputt.
Die Druckbehälterverordnung ist recht rigoros abgefasst, das hat nenn guten Grund.
Weiterhin sind heute die in Baumärkten erhältlichen Kompressoeren fast alle mit Druckkesseln < 40 l ausgestattet, dafür wird der Kompressor ne Nummer grösser ausgelegt. Mit gutem Grund, diese ständige Überwachung durch zertifizierte Sachverständige geht so richtig ins Geld. Für sachverständiges Handauflegen und Ablassbrief werden schnell mal ein 3 stelliger Betrag abgerufen.
Ich würde den Kessel nicht mit Chemie entrosten, mechanisch mit Trovalisierkörpern oder scharfkantig gebrochenen Hartgestein füllen und das Teil mechanisch bewegen, so wird der grobe Rost weggeschliffen. Anschliessend kann man das ganze auswaschen und ausspülen. Den gereinigten Kessel dann kompl. mit Wasser füllen und abdrücken. Wenn er dabei schwächelt, das Teil aufschneiden und als Blumentopf weiterverwenden. Keinenfalls die Lecks mit schweissen reparieren wollen das geht schief. Auch mit WIG und geeignetem Schweissgut lässt sich ne Randversprödung an den Schweissnähten nicht vermeiden. Wenns nicht sofort knallt, tuts das wie ein Langzeitzünder. Irgendwann!!!!
Druckkessel werden im Hochdruckbereich meist aus einem Stück gefertigt. So ne FLasche mit 2 m² bei 30 bar Betriebsdruck hat soviel Energie im Kessel das mit diesem Druck ein gepflegter Schiffdiesel mit 1500Ps etwa 25 mal gestartet werden kann. Wenn so ne Pulle platzen würde, möchte ich nicht mal mit 1 Km Abstand daneben stehen.
Für ordentlich Sandstrahlen ist Luftmenge gefragt, da taugt ein 200l Druckkessel auch nur bedingt, besser Baustellenkompressor mit Lufttrockner , wenns gut werden soll. Sowas stellt man sich halt nicht in den Hobbystore. Es gibt jedoch genügend Dienstleister die derartige Strahlarbeiten im Lohn machen. Das ist beim hobbymässigen Nutzen der Technik immer noch die wirtschaftlichste Lösung.
Den Druckbehälter mit konservierenden Ölen innen zu behandeln ist Kontraproduktiv. Die Innenebeschichtung muss den Anforderungen durch den Druckwechsel stand halten, ohne Risse zu bekommen, das wäre vielleicht noch mit einer 2k Epoxibeschichtung zu erreichen. Denn in den meisten Anwendungsfällen braucht man ölfreie Druckluft. Die herzustellen ist auch nicht ganz einfach und billig.
Mit 8Kg Citronensäure kann man ne grosse Menge Holunderbowle machen, die reicht dann für ne riieesen Party. 
Man kann damit auch Putzmittel machen, wirkt ähnlich wie Essigreiniger, oder zum entkalken der Kaffeemaschine nutzen.
Übrigens entstehen aus 1mm Eisen etwa 10mm Rost. Was viel kritischer ist ist die Korrosion an den Korngrenzen, hierdurch versprödet das Material.
Rezept für Holunderbowle
http://www.chefkoch.de/rezepte/301391110148734/Holunder-Bowle.html
Hat den Vorteil,damit kann man all den ollen Wein und Sekt sinnvoll entsorgen. 