Ich zieh euch noch mal die Ohren lang! Wenn der Hans nicht da ist..


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Geschrieben von Hugo am 06. November 2006 16:50:19:

Als Antwort auf: optimaler Förderbeginn am BMW 525tds (M51) geschrieben von Ölfinger-Harry am 06. November 2006 11:43:29:

ist ja sonst keiner, der euch gedanklich auf die Finger klopft!

Moin Mädels,

die Länge der Steuerkette (des Zahnriemens, oder der Einfluß von ausgenuddelten Stirnrädern, etc) ist für die Einstellung des STATISCHEN Förderbeginns - und nichts anderes können wir mit einer Meßuhr und einem Absteckdorn am 525TDS einstellen - VOLLKOMMEN egal.
Selbst wenn man noch zusätzliche 3m Steuerkette dazwischenhängt - um eine Nasen-Bohr-Hydraulik-Pumpe ebenfalls mit anzutreiben, hat dies für die Einstellung des Förderbeginns keinen Belang.
(Aus einem früheren Tread ist zu konkludieren, dass auch ausgenuddelte Kettenspanner (Spannrollen) - welche immer nur - technisch sinnvoll(!) - in der "geschleppten", "kraftlosen" Antriebsseite des Kettentriebs (Zahnriementriebs) eingebaut sind, überhaupt keinen Einfluß auf den FB haben sollten (!))

Begründung:

Der angegebene Wert von 0,95 +/-0,02mm besagt Folgendes:
DAS ist der mm-Wert, den der ESP-Förderkolben im OT (des 1.Zylinders :-))* ) von der Hubscheiben-Nulllage (die weit vor OT liegt) durch die Laufrollen des ESP-Rollenrings nach vorne zur Meßuhr herausgedrückt wurde. Oder anders formuliert: das ist der axiale Weg, den der Förderkolben sich bewegt, während er durch die Kontur der Hubscheibe RADIAL gedreht wird.
Dieser Wert bezieht sich auf Dieselkraftstoff EN590 und Serien-DÖD des Motors - UND auf die richte Drehrichtung bei der Einstellung UND auf die Tatsache, dass man weit genug vor Förderbeginn mit der Hand die Kurbelwelle weitergedreht haben sollte UND dass das Kettenstück (zwischen ESP und NW (bzw KW) somit nicht "durchhängen" soll.

Ganz richtig beschrieben ist die Tatsache, dass Ketten länger werden.
Wie lang ist aber für FB-Einstellung vollkommen egal.

Auch ganz richtig ist - weil wir so hohe DÖD´s fahren -, dass die Steuerzeiten REGELMÄßIG kontrolliert werden sollten.

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Jetzt zum Verständnis, was bei höherem DÖD mit der "verflixten ESP-Einstellung" passieren muss:

Pauschaliert kann man sagen, dass im Verbrennungs-OT eigentlich verbrennungstechnisch alles schon gelaufen ist.
Also "unser" 0,95 +/- 0,02mm Förderkolbenhub ist NUR ein Wert, den man gerade so einfach und günstig (wegen dem OT, dem Absteckdorn und der Messuhr) ablesen kann!
Rein "spritztechnisch" sind wir im OT schon weit hinter dem
FB = Förderbeginn
SB = Spritzbeginn
VB = Verbrennungsbeginn.

Bisher war hier im Forum nur von FB = Förderbeginn die Rede. Der pöl-spezifische FB ist jedoch nur die Konsequenz aus dem "späteren" Spritzbeginn, welcher durch unser Gefummel an den höheren DÖD´s verursacht wird.
Der Spritzbeginn ist der Zeitpunkt an dem der Düsenöffungsdruck der ESD erreicht wird und ist - grob betrachtet - (sonst haut mich der Hans!) ein FESTER Wert gemessen an der Kurbelwellen-Grad-Zahl vor OT.
Eigentlich sollte der VB= Verbrennungsbeginn "das Maß aller Dinge" sein, aber den kann man nicht mit der Meßuhr einstellen (oder doch :-)* ).
Den höheren Düsenöffnungsdruck erreicht unser ESP-Förderkolben aber nur durch einen größeren Hub - der Kolben drückt also mehr wech!.
Der abgelesene mm-Wert an unserer Meßuhr muss also im OT höher sein als die Werksangabe - sonst hätte er nicht zu dem "verbrennungstechnisch festgeschriebenen Spritzbeginn" unseren viel höheren DÖD erreicht gehabt.


Leider ist dies viel Text, besser wäre es mit den Bildern auf Seite 19 der "technischen Unterrichtung" BOSCH VE von 1983(!, gilt aber immer noch!) zu erläutern.

:-))* ist Fußnote, zu dem HansF immer noch einen zum Besten geben kann!

Gruß
Hugo



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