Zeitverzögerung von rund 0,2-0,5 Sekunden zwischen Live und dem Bild was du sieh


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Geschrieben von Werner am 05. Januar 2020 15:04:13:

Als Antwort auf: Zeitverzögerung von rund 0,2-0,5 Sekunden zwischen Live und dem Bild was du sieh geschrieben von kurz am 05. Januar 2020 13:13:10:

Moin,

die Zeitspanne kommt mir realistisch vor. Man hat bei Flugzeugen schon vor Jahrzehnten versucht, durch Radar und alle möglichen Sensoren dem Piloten auch bei Nebel ein plastisches Bild zu bieten, sodaß er quasi normal landen kann. Die Versuche sind bisher gescheitert. Bemühungen gibt es weiterhin. Das bisher erfolgreichste Modell basiert auf gespeicherten Daten, die ein plastisches Bild zeigen nach dem GPS-Standort des Flugzeuges. Die Genauigkeit reicht in der Regel aus, weil man ja nicht zwischen Leitplanken rechts und links fliegt, sondern mehr Platz hat. Kommt einem ein Flugzeug in die Quere, was mit FLARM ausgerüstet ist, dann rechnet der Computer in Millisekungen, ob man sich treffen wird oder nicht. Dabei müssen aber keine Bilder aufbereitet werden.

Radarlaser können tolle Modelle abscannen. Sie halten allmählich Einzug auch in den Anlagenbau, wo man die Wirklichkeit in 3D scannt und dann in den virtuellen 3D-Raum den Umbau plant. Das dauert und die Anlage darf sich in der Zeit nicht bewegen - also niemand darf dort rumlaufen oder was verändern. Dennoch ist die Auswertungssoftware und der Umgang damit das teuerste an der ganzen Einrichtung.

Wir alle kennen das: wir schauen während der Fahrt gerade aus, im Augenwinkel erfassen wir jedoch etwas, was für uns wichtig werden könnte, weil es sich auf uns zu bewegt und anscheinend unsere Bahn kreuzen will. Die vielen anderen Gegenstände (Bäume etc.) die ständig unseren Augenwinkel durcheilen und nach außen hin verlassen - die interessieren uns gar nicht. Wir nehmen sie kaum wahr.

Ich bin nicht der Software-Experte, aber ich denke mir schon, dass es nicht so ganz leicht ist, Daten, deren Bedeutung für das System nicht erkennbar ist, so aufzubereiten, dass sie für den handelnden Menschen eine zweifelsfreie Bedeutung bekommen.

Was ich mich bei all dem frage ist etwas anderes: Wozu das ganze? Nur, weil es geht? Wenn in den 50er Jahren Verkehrsflüge wegen schlechter Sich abgesagt wurden und die Passagiere auf Kosten der Fluglinie eine Hotelübernachtung bekamen, dann sehe ich, dass man hier Abhilfe schaffen wollte. Heute wird bei (fast) jedem Wetter geflogen. Die Leute wollen an ihr Ziel kommen und die Airlines können sich bei der dünnen Kapitaldecke keine Ausfälle leisten.

Aber wozu brause ich in der Neujahrsnacht mit Radarunterstützung durch den Nebel? Weil die Schwiegermutter im Sterben liegt ? Wie viel Lebenszeit gewinne ich dadurch, dass ich - sagen wir - 10 Minuten eher wieder zuhause bin? Wird dadurch die Frau schöner, mit der ich schlafe? Oder ist es vielleicht doch einfach mehr der Nervenkitzel in einer übersättigten Welt ?

Die Versicherungen sagen, dass jedes Sicherheitsfeature vom Autofahrer dazu missbraucht wird, weiter an die Grenzen zu gehen. Und das letztlich damit die Unfälle nicht vermieden. Es gibt weniger Tote, gottseidank! Aber das Schadensaufkommen in Mega-Euro, das hat sich nicht vermindert. Das wäre auch fatal für die Versicherungen und letztlich auch für einen Teil der Volkswirtschaft.

Setze eine Autofahrer in einen 47er Cadillac und lasse ihn damit eine Runde fahren. Das Auto ist schwer und behäbig, keine Servolenkung, kein Bremskraftverstärker, dafür ein breites Bremspedal, was man mit beiden Füßen treten konnte. Der Motor blubbert, wie ein Schiff, aber egal . .

Und nun damit auf die Strasse. Da passen die Leute auf, dass nichts passiert. Für mich bleibt es dabei, der Mensch selbst ist der größte Unsicherheitsfaktor.

Gruß

Werner

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