Waren wir nicht alle einmal jung (und unvernünftig)?


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Geschrieben von waldi am 05. Januar 2020 20:33:25:

Als Antwort auf: Zeitverzögerung von rund 0,2-0,5 Sekunden zwischen Live und dem Bild was du sieh geschrieben von Werner am 05. Januar 2020 15:04:13:

Servus Werner,

>Wie viel Lebenszeit gewinne ich dadurch, dass ich - sagen wir - 10 Minuten eher wieder zuhause bin? Wird dadurch die Frau schöner, mit der ich schlafe? Oder ist es vielleicht doch einfach mehr der Nervenkitzel in einer übersättigten Welt ?

Wie lange hast Du gebraucht um zu verstehen, dass man dadurch genau NICHTS gewinnt?
Trotz wissenschaftlicher und seriöser Studien, die belegt haben, dass der Zeitunterschied am Ziel zwischen Raser und Entspanntfahrer auf einer relativ normalen Distanz teilweise lächerlich gering ausfällt, habe ich ein halbes Menschenleben gebraucht, um diese Sinnlosigkeit zu kapieren.
Es sind die Emotionen, die die Realität verschieben. Irgendetwas ist uns wichtig, und wir müssen jetzt so schnell, wie es irgend geht am Ziel sein. Es ist ein Rennen. Gegen was, oder wen auch immer. Wer versucht nicht in einem Rennen in jedem Augenblick Maximalgeschwindigkeit zu erreichen, schon gar, wenn es nicht an unsere eigene Puste geht? Im Kopf hat sich der Siegeswille (im weitesten Sinne) breit gemacht, der jeden Zeitverlust zu eliminieren sucht, und keinen Raum für Kritik oder Vernunft lässt.
Da wird eine Programmroutine abgearbeitet, die keinen Ausstieg zulässt, bis die Zielbedingung erfüllt ist.
Ich bin fast geneigt zu behaupten, dass dieser archaische Programmteil ein Fehler der Natur ist, der nur dann zuverlässig funktioniert hat, als wir noch in der Höhle gelebt haben.
Jetzt fehlen so manche Bedingungen, deren Wegfall dem Programm eine Dynamik geben, die niemals so geplant, weil gefährlich, war.

Viele Grüße

Waldi


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