Geil , so ein Fund !


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Geschrieben von Werner am 24. Juni 2020 14:41:19:

Als Antwort auf: Es scheint doch ganz anders zu sein geschrieben von waldi am 24. Juni 2020 10:13:05:

Moin Waldi,

vielleicht war es die letzte Strassenbahnfahrt mit der Freundin ?

Vielleicht diente das zusammen gerollte Stück Papier auch viel profaneren Zwecken, und die Patronenhülse sollte als Halter für irgendetwas dienen und nur das Spiel ausgleichen.

Lasset uns spekulieren.

Tja, der Krieg. Mein Vater hatte eine Freundin/Verlobte/Geliebte, keiner weiß es so richtig genau. Nach dem Krieg hat er sie nicht wieder gefunden, aber vielleicht auch nicht wieder finden wollen. Wir wissen nur unbestätigt, dass sie die Tochter eines hohen Militärmannes war, also vielleicht dermaßen Nazi, dass es nach dem Krieg nur noch darum ging, sich zu verstecken.

Das einzige Dokument, was erhalten ist, ist ein Buch, was meinem Vater "ins Feld" geschickt wurde. Das Buch handelt vom Leben von Edvard Grieg, dem Komponisten. Mein Vater hat seine Musik gemocht, ich mag sie auch sehr, deshalb ist das Buch jetzt auch bei mir.

Grieg hat ein Lied geschrieben, mit dem seine Frau sehr häufig aufgetreten ist. Es war sozusagen ein Hit damals und hatte den schlichten Titel: "Ich liebe Dich"

In dem Buch ist noch ein Stempel der Leihbücherei einer Strandhalle in Deep an der Ostsee (heute Polen). Offenbar hat die junge Dame das Buch dort entwendet und meinem Vater geschickt. Wir wissen es nicht, aber die Legenden ranken wie die wilden Rosen.

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Die etwas verblaßte Schrift sagt: meinem lieben "Hausfreund" Weihnachten 1941 im Felde

Die Unterschrift können wir nicht lesen. Nultey ?

ergibt für uns keinen Sinn. Vielleicht weiß jemand einen Namen? Meine Schwester meinte erst : Mutter, aber Vaters Mutter hätte niemals so etwas in ein Buch geschrieben.

Oben steht Clemens Schulte, Norden. Das war mein Vater.

Meine Mutter wußte, dass mein Vater häufig an diese Frau noch dachte. Tja, das sind so Schicksale. Sie werden nie aufgeklärt werden.

Was bleibt, ist die Musik von Edvard Grieg. Ich hoffe, dass ich es in meinem Leben noch schaffe, einmal sein Haus in Norwegen zu besichtigen.


Gruß

Werner

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