Re: danke für die rückmeldung


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Geschrieben von Werner am 11. August 2021 20:29:32:

Als Antwort auf: danke für die rückmeldung geschrieben von monopoel-stefan am 11. August 2021 19:13:57:

Moin,

die Bauvorschriften für die ULs haben sich ständig geändert. Begonnen hat das ganze mit der Vorschrift 150 kg Leergewicht und 55 km/h Mindestgeschwindigkeit.

Der Konstrukteur vom Kiebitz, Michal Platzer, hat nach den ersten Vorschriften gebaut und es tatsächlich geschafft, einen Doppeldecker mit 149,5 kg Leergewicht zu bauen. Das war absoluter Rekord und war von ihm auch als selbst gestellte Herausforderung gedacht. Mit zwei Personen besetzt hat er eine gemessene Mindestgeschwindigkeit von 43 km/h geschafft, das machte schon den Motordrachen Konkurrenz.

Der erst Kiebitz hatte einen kleinen Zweitaktmotor, dessen Sägensound absolut nicht zum Flugbild passte. Doch schon bald änderten sich die Vorschriften, alles wurde schwerer, schneller, stärker und inzwischen darf man meiner Kenntnis nach in den Kiebitz 17 verschiedene Motoren einbauen. Kann sein, dass es sogar noch mehr sind.

Die schlanke Schnauze erfortert klarerweise einen Reihenmotor, allenfalls noch eine V-Maschine, so wie ich ja meinen Diesel bauen wollte. Das Erscheinungsbild der Tiger Moth hat auch beim Entwurf des Kiebitzes Pate gestanden. Diese hatte einen Vierzylinder Reihenmotor mit hängenden Zylindern.

Als für den Kiebitz der Nissan Micra Motor kam , war klar: der muß es sein !

Freilich liegt nicht die Kurbelwelle oben, sondern nur die Probellerwelle und der Prop ist nicht direkt angetrieben und der Motor hat nicht 6 Liter Hubraum , sondern nur 1,2. Aber er läuft halt wunderschön ruhig und das Bild und die Aerodynamik bleibt erhalten.

Da der Kiebitz einen Alurohrrumpf hat mit Rohren von 1mm Wandstärke, ist die Konstruktion etwas schwingungsanfällig. Beim Einbau von Poltermännern à la Sauer oder Limbach ist es schon zu Rissen gekommen.

Das Bauen dieses Kastendrachens war genial. Man kommt auch bei solch einem Projekt mit einem Haufen Leute zusammen, von denen man vorher nicht dachte, dass es solche gibt . . . . .


Ich habe auf dem Dachboden des Mietshauses bauen dürfen. Tolle Sache, wenn Frau und die Kinder schliefen, habe ich die Hühnerleiter runter geklappt und bin hoch in mein Reich.

Hier mal ein paar Stimmungsbilder:

1-Rumpfrohbau-mit-Tank

2-Rumpfrohbau-mit-Fahrwerk

4-Rumpf-bei-der-Geburt

5-Rumpf-ist-drau-en

Die letzten Bilder sind entstanden, als in dem Haus schon keiner mehr wohnte. Ich selbst bin in die Wohnung gezogen, wo ich jetzt wohne und meine Exfrau war erstmal up and away, ist später aber wieder gekommen und hat zeitweise die Kinder gehabt. Im Nachherein betrachtet hat es trotz Scheidung alles so halbwegs geklappt.


Ein Döntje vielleicht noch: der evangelische Pfarrer war zu Besuch und wollte mich vom Protestantentum überzeugen - was ich gar nicht schlecht fand. Dann erzählte er von seiner Scheidung und wie ihm manchmal alles bis oben steht. Er mußte dann auch weiter zu einem Termin.

Als ich scherzhaft sagte, er sei kein guter Verkäufer für seinen Verein, schaute er mich ganz ernst an und sagte: "Wissense was, eigentlich wollte ich gar nicht Pfarrer werden, sondern Pilot !"

Ich daraufhin: "Da habe ich was für Sie, kommen Sie mal mit!" und ging mit ihm ins Treppenhaus, um die Dachbodenleiter runter zu klappen. Er schaute mich unsicher an, vielleicht dachte er kurz, ich wolle ihn aus dem Fenster schubsen ?

Jedenfalls, ein Mann von Kirche hat keine Angst und er stieg mir hinterher auf den Dachboden. Kaum sah er das Flugzeug, warf er beide Arme in die Luft und sagte: "das ist das tolle an meinem Beruf, man kommt immer wieder mit verrückten Leuten zusammen."

Anschließend war er kein Pfarrer mehr für die nächste Viertelstunde, sondern nur noch flugbegeisteter Junge. Die Hände am Steuerknüppel, alle Ruderausschläge geschaut und man sah, dass er verstand, welche Auslenkung für welchen Zweck gut war. Sein Termin mußte warten - es war einfach nur herrlich!


Schon bald ging der Pfarrer aus unserem Dorf weg. Sein Nachfolger war auch geschieden mit kleiner Tochter und ist dann erstmal mit meiner Frau ins Bett gestiegen. Tja, und so kam es dann alles. Und . . . .
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ich bin immer noch katholisch.


Ich glaub, ich schreib lieber mal ein Buch, als hier das Forum voll zu texten.

sonnisonni

Gruß

Werner

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