Was Drehmoment erzeugen kann, kann auch bremsen


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Geschrieben von Joachim S am 23. September 2021 23:29:43:

Als Antwort auf: Ja, aber geschrieben von Werner am 19. September 2021 21:57:59:

sag ich mal so flappsig...

Hi Werner,

definitiv kann der Reluktanzmotor auch bremsen. Du bestromst die Spulen einfach so, dass er entgegen der Drehrichtung ein Moment erzeugt.

Was tut das Ding zwangsläufig? Es arbeitet generatorisch!

Aber immerhin wird mir langsam klar, wo der Knoten in deinem Kopp ist...

Du gehst immer davon aus, dass der an einem irgendwie "gottgegebenem" Netz hängt.

Aber er hängt an einem Servoregler. Der ist kein einfacher FU, der kennt sogar jederzeit die exakte Rotorlage.

Und verfügt über einen Prozessor, der ziemlich fix im Rechnen ist.

Beispiel... Der Teslamotor habe der Einfachheit hslber nur ein Polpaar. Er dreht 6000 Touren, der Tesla säuselt mit ganz schwacher Last dahin. Der Servomotor wird mit einem ganz schwachen Strom angesteuert. Frequenz exakt 100 Hz, entspricht 6000 Wellen pro Minute. Die Phasenlage steht so, dass das Magnetfeld dem Läufer sagen wir mal 20° vorauseilt. So ensteht das Drehmoment, was den Zustand erhält.

Nun gibt der Fahrer Gas. Der Regler erhöht einfach nur den Strom, weiter macht er nix... Das Drehmoment erhöht sich, der Tesla beschleunigt. Der Motor auch. Der Regler hält einfach den Winkel der Bestromung zum Läufer konstant. Dadurch steigt dann die Frequenz. Die Frequenzsteigerung ist NICHT die Ursache der Beschleunigung, sondern die Folge.

Hat der Fahrer nur etwas Gas gegeben, um eine Steigung zu nehmen verändert sich die Frequenz garnicht!

Nun liegt es auf der Hand, der Fahrer will bremsen. Was macht der Regler? Er gibt wieder Strom auf die Spulen, aber diesmal so, dass das Feld dem Läufer die 20° hinterherläuft.

Es entsteht ein Moment entgegen der Drehrichtung, das Auto bremst.

Soweit absolut einfach und vorstellbar.

Nicht ganz so leicht vorzustellen ist, dass der Motor nun beginnt, Strom in den Zwischenkreis einzuspeisen. Die Zwischenkreisspannung steigt über die Versorgungsspannung, der Strom fließt in den Akku. Es rekuperiert.

Auch bei mir hakt es da etwas, aber ich helfe meinem Hirn mit dem Energieerhaltungssatz über die Hürde. Dann muss es sich nicht mit Blindleistungen, imaginären Zahlen etc. abmühen, sondern schluckt die Kröte widerspruchlos.

Die Energie wird nicht zu Wärme, wo sollte die schon auf einmal entstehen... Sie MUSS in den Zwischenkreis, und von da in die Batterie, wenn man sie nicht sinnlos in einem Ballastwiderstand verheizt.

Gruss Jo



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