Ich schon.


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Geschrieben von waldi am 12. Juli 2022 13:30:32:

Als Antwort auf: Düsen testen tu ich nie... geschrieben von Joachim S am 12. Juli 2022 12:39:49:

Moin zusammen,

kommt drauf an, was man erreichen will.
Wenn es darum geht, auf jeden Fall ein gesichert gutes Ergebnis haben zu wollen, soll es an 40 oder 80 Euro nicht liegen.
Ich habe meine Düsen satte 400 tkm gefahren, und sie waren danach immer noch brauchbar. Verschweigen will ich nicht, dass ich sie ab und zu nachgeschliffen habe, aber das hätte man wahrscheinlich auch lassen können.
Es hat mich halt interessiert, wie lange das Zeug hält. Allerdings, was ich mit der Erkenntnis anfangen soll, weiß ich immer noch nicht.
Generell kann man die Frage nicht abschließend beantworten, denn es kommt auf mehrere Faktoren an. In welchem Drehzahlbereich wird der Motor betrieben? Fährt der mit 2500 U/min seine 120, oder sind es nur 2100 U/min? Das sind bei der Laufleistung rund 1/6 mehr an Strecke, die zur Verfügung stünden. Einer der wichtigsten Punkte ist die Qualität der Düsen selbst. Bei indischer oder brasilianischer Fertigung sind weit weniger Laufleistung zu erwarten, als bei deutscher Fertigung. Ist leider wirklich so. Einerseits sind es Faktoren, wie die Oberflächenbearbeitung von Sitz und Führung, andererseits hat die Qualität des Stahls einen entscheidenden Einfluss, und das in mehrerlei Hinsicht.
Der Kraftstoff ist natürlich auch nicht ohne Bedeutung. Bei Dieselnormkraftstoff sind natürlich wesentlich höhere Laufleistungen zu erwarten, als mit Pöl. Zum Einen wegen der Reinheit, die eine geringere Abrassion erzeugt, zum Anderen wegen der Viskosität. Mit steigender Viskosität wird die Zerstäubung schlechter und undichte Düsen fallen wesentlich früher auf.
Um der höheren Viskosität entgegenzuwirken hat der geneigte Pöler die Erhöhung des Düsenöffnungsdruckes ersonnen, mit der Folge, dass die Düsennadel beim Schließen wesentlich härter auf ihrem Sitz aufschlägt. Die Gefahr der Kavitation durch den höheren DÖD steigt ebenso und führt zu früherem Verschleiß.
Ich hatte damals einen alten Benz in der Werkstatt. >600 Mm auf der Uhr und immer noch die ersten ESD. Klar, der fuhr nur Diesel. Pöl war damals noch lange kein Thema und bei 120 bar Öffnungsdruck kommt da auf den Sitz nicht allzu viel Last. Zudem wurde Bosch in den 70ern und 80ern noch eher dem Anspruch des alten Robert gerecht, sodass die Qualität des Materials wesentlich besser war, als heutzutage. Indische Fertigung? Da hat damals kein Mensch dran gedacht. Andereseits habe ich auch schon Düsen bei 60.000 km tauschen müssen.
150.000 km sind für Einspritzdüsen im Pölbetrieb ein sehr guter Wert. Wenn man die Düsen selbst machen kann, ist der Kostenfaktor sowieso gering. Düseneinsätze, Flammscheiben und Leckölleitungen. Das war 's dann auch schon.
Muss man die Karre allerdings in die Werkstatt fahren, kann ich solche Überlegungen verstehen.


Viele Grüße

Waldemar

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