Hab mal was gerechnet


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Geschrieben von Werner am 09. August 2022 10:13:00:

Als Antwort auf: Die unsichtbaren Chemtrails geschrieben von Werner am 07. August 2022 19:20:02:

Der Gedanke hat mich nicht mehr los gelassen. Gestern abend zogen sie bei uns wieder ihre Fahnen hinterher, die Düsenjets.

Einfach mal aus dem Kopf ohne groß nachzuschauen: Eine Lockheed Tristar verbrauchte im Reiseflug ca. 9 Tonnen Sprit pro Stunde. Ich sag mal, sie flog dabei 900 km/h. Tatsächlich war sie wohl etwas langsamer und heutige Maschinen sind auch sparsamer, aber egal.

Das Flugzeug entläßt also auf 900 km Abgas, das aus 9000 kg Treibstoff gebildet wurde. Damit kommen 10 kg auf einen Kilometer und 10 Gramm auf den Meter.

Um das C/H-Verhältnis zu rechnen, nehmen wir Kerosin mal als C13 an. Es ist ein Stoffgemisch aus Cetan (C10) bis C 16.

C13 hat 13 Kohlenstoffatome mit dem Gewicht von 12 g/mol = 156 g/mol. Dazu kommen 28 Wasserstoffatome mit 1 g/mol = 28 g/mol. Daraus erechnet sich ein Masseverhältnis von etwa 5,57 C/H. Zusammen "wiegt" Kerosin also 184 g/mol.

Bei der Verbrennung wird nun jeweils ein C-Atom durch ein O-Atom ersetzt. das bedeutet, dass aus den 13 C nun 13 O werden. Sauerstoff hat die Molmasse 16. Damit werden aus den 156 g/mol C nun 208 g/mol Sauerstoff, dem noch pro Atom zwei Wasserstoffatome hinzuzufügen sind => 234 g/mol

Kurzum ergeben also 184 Gramm Kerosin 234 Gramm Wasser. Der Masse des verbrauchten Treibstoffes muß also 27% hinzugefügt werden.


Aus unseren 10 Gramm pro Meter werden somit 12,7 Gramm Wasser pro Meter.

Und nun kommt die spannende Frage, wieviel Wasserdampf oder Eisdampf denn die Atmosphäre in der Flughöhe aufnehmen kann. Nochmal zur Verdeutlichung: wir sehen eine lange Fahne, die durch etwa einen Eimer Wasser pro Kilometer Flugstrecke erzeugt wurde. Auf einer Straße würden wir damit eine Leckspur von 2 cm Breite erzeugen, wenn man von einem halben Millimeter Schichthöhe ausginge.


Wir schauen in die Wasserdampftabelle und nehmen mal -55 °C Temperatur an. Wenn über dem Elsaß die Maschinen tiefer fliegen, müssen wir nochmal neu rechnen. Doch halt, es gibt ja noch Flightradar 24. Oh, es gibt Basel Airport und beim Anflug fliegen die schon viel tiefer und brauchen viel weniger Sprit. Blöd! Aber ein Frachtflieger flog gerade in 10800 Metern Höhe drüber weg.

Also bleiben wir bei -55 °C.

Bei -55 °C hat beträgt der Dampfdruck von Wasser 21 x 10 hoch -6 bar. Das sind also 2,1 Pascal. Endlich mal ein Anwendungsfall, wo diese Einheit Sinn macht sonni.

Der Luftdruck betrage in dieser Höhe 0,25 bar oder 25000 Pascal. Damit sind 0,084 Vol-% Wasser in dieser Höhe möglich, ohne dass Eiskristalle sichtbar werden.

Umgekehrt müssen also 1190 Teile Luft auf einen Teil Wasserdampf kommen, damit die Atmosphäre noch klar bleibt. Umgerechnet auf einen kreisförmigen Querschnitt schauen wir also auf 38,9 m Kreisdurchmesser, was in etwa der Spannweiter eines Verkehrsflugzeuges entspricht. Wenn wir mal betrachten, wieviel Luft durchgewirbelt wird, wenn ein Airliner seine Bahn zieht, wir schnell klar, dass bei ganz trockener Luft schon sehr bald die totale Vermischung auftritt und wir deshalb auch kein Eis sehen. Wäre die Luft schon halb gesättigt, müssten wir den Kreisdurchmesser noch mit Wurzel 2 malnehmen, kämen also auf 55 Meter, was auch nicht gerade viel ist.

Wenn man das Flugzeug am Himmel einigermaßen gut erkennen kann, kann man die Breite des Streifen rel. gut mit der Spannweite vergleichen. Das nur für den, der solche Betrachtungen toll findet sonni


Gruß

Werner

Dem sind noch die beiden Wasserstoffatome hinzuzufügen

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