Ich habs befürchtet


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Geschrieben von Werner am 26. Juni 2023 10:56:53:

Als Antwort auf: Ähnlich, wie bei der Trude geschrieben von waldi am 26. Juni 2023 09:05:18:

also doch die Vergaser vom Motorrrad trennen . . . . sehr sehr schön, nämlich gar nicht. Die Züge für Gas geben und Gas wegnehmen sind so an dem Vergaser fest, dass sie nicht versehentlich mal abgehen können. Das ist nicht mit dem Lösen einer Schraube getan.

Ich bin ja schon Bastelmasochist, aber vielleicht diesmal doch lieber auf einen Forumskollegen hören ?

Ich fahre gleich mal zum MZB, das ist das Motorradzentrum Bonn. Die Batterie zeigt 0,57 Volt, was nicht mal mehr guter Wille ist, sondern eher so ein Zeichen "ich war mal eine Batterie" Ich werde beim MZB nach einer kleineren fragen mit diesem Litium-Eisen-Zeugs und dabei auch mal nach dem alles selig machen Ultraschallbad fragen.

Bei uns am Kopfende der Straße wohnt ein Schreiner, der eine alter Adler Zweitakter hat. Wenn ich das Ding sehe . . . . . der Luftfilter ist eine Scheibe mit Eisengitter von etwa Handtellergröße, anderthalb Zentimeter dick, freiestens zugänglich und sichtbar und bei laufendem Motor auch hörbar. Geölt wird der automatisch durch den Motor, der bei den pulsierenden Gasströmen immer auch rückwärts was gegen das Gitter wirft. Außen ist ein Hebel dran, mit dem man die Luftzufuhr für den Kaltstart drosselt. Fertig! Das ist Technik !

Wenn der hier mit seinem bramm bramm braaaaooomm vorbei zieht, sieht der richtig glücklich aus - er fährt aber nur selten. Ich bin zwar strikt gegen Umweltverschmutzung, aber die kleine blaue Fahne, die er hinterläßt, stört mich ausnahmsweise mal nicht.

Fährt denn Deine Trudi inzwischen wieder ? E100 geht nicht, nichtmal E85. Ich habe es gemischt auf E50. Ab Werk steht die W650 so fett, wie ein alter Flugmotor. Warum? Keine Ahnung. Kaputt geht nix, wenn man sie magerer fährt. So gab es immer Spielraum für Alkohol. Da ein SLS verbaut ist (Sekundärluftsystem) wird das unterverbrannte Abgas nachverbrannt, was ganz ordentlich funktioniert.

Und hier beginnt die Tragik: man will den ausrollenden Motor nicht plöppern hören. Angeblich mögen das die Kunden nicht (?) Also wird per Unterdruckschaltung die Zuluft für den Leerlauf einfach abgestellt. Dass dann der blanke Sprit hinten rauskommt, hat die Vergaserabteilung in Japan wohl nicht so eng gesehen, immerhin gibt es ja noch die Nachverbrennung.

Ganz böse Falle, wenn in den heißen Benzindampf im ebenfalls heißen Auspuff und dem fast genau so heißen Katalysator noch Luft dazu kommt, gibt es Fehlzündungen , die nun wirklich nicht mehr nett sind. Also was tun? Das SLS wird einfach ebenfalls abgeschaltet. Und dies alles mit Unterdruck-Döschen und Schläuchelchen und hier noch n Kabel und dort noch ne extra Luftbohrung um Vergaser - es ist einfach nur furchtbar.

Und was mir sofort aufgefallen ist und wirklich stört beim Fahren: wenn Du ausrollst und wieder angasen willst, aber nicht voll, sondern zart, dann gibt es eine Art Totbereich, in dem der Motor entweder läuft oder aus ist. Es gibt jedesmal einen unvermeidbaren Ruck, den der sensible Wernerpopo nicht schön findet.

Also alles abgerissen. Jetzt gibt es immer Sekundärluft und die Vergaser bleiben immer in Funktion und wenn beim Gaswegnehmen der Motor leise plöppert, dann ist das ein Lebenszeichen und keine Fehlfunktion.

Heute scheint die Sonne mal nicht auf das Garagendach. Auf zum mehr oder weniger fröhlichen Basteln.

Gruß

Werner

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