Hab ich auch kurz versucht


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Geschrieben von Werner am 27. Juni 2023 14:00:01:

Als Antwort auf: wenns nicht stört.. geschrieben von ray am 27. Juni 2023 09:34:35:

aber das Ding geht nicht raus und einen Minibohrer ansetzen und das Ende zu öffnen war mir zu kribbelig. Klar ist eins, ich bin, ohne es zu wissen, jeden Kilometer ohne Beschleunigerpumpe gefahren und an Beschleunigung hat es der Karre noch nie gemangelt.

Lustig war mal, dass wir zu dritt an einer Ampel in Bonn standen. Die Straße war vierspurig noch mit zusätzlichen Spuren zum Abbiegen, also anders gesagt, Platz zum Überholen satt.

Links nehmen mir stand ein großvolumiger Zweitaktcrosser/enduro mit einem Zylinder und wenig Gewicht. Knarr knarr tang tang tang ging es ans linke Ohr.

Rechts neben mir hielt eine Vierzylinder-Turbine mit Leerlaufdrehzahlen, mit denen andere Fahrzeuge schon gutes Drehmoment haben.

Und zwischendrin ich mit meinem leisen Blubbertopf, kaum zu hören, aber wartet ab.

Dann wurde es grün und mit 1500/min und passendem Kupplungsschlupf bin ich angefahren. Es war fast der gleiche Effekt, wie bei den alten Engländerinnen, die von untern heraus unglaublich loszogen. Ich brauchte den ersten gar nicht auszudrehen, weil ich schon weg war, wo die noch mit dem Anfahren beschäftigt waren. Was ich noch gehört habe, was das Krachen beim Einlegen des ersten Ganges von der Vierzylinder. Meiner war halt schon drin gewesen, aber bei den Hochgetourten empfiehlt sich das nicht, weil die Kupplung dabei sehr warm wird und das Öl rausdrängt. Wenn man Pech hat, rupft die dann total beim Anfahren und wenns noch dümmer kommt, ist der Motor aus. Ein Hochdrehzahlbeschleunigung geht dann bei den meisten Maschinen mit normaler Kupplung nicht mehr, die muß man sofort nach dem Gangeinlegen machen.

Nun denn, der erste ist bei der W kurz übersetzt und das Drehmoment ist bei 4200 /min zu voller Höhe aufgebaut, damit ist es nicht schwer, andere stehen zu lassen. Da aber der Motor nur etwa 46 PS hat, kommt man nicht weit, und so geschah es: bei ca. 50 km/h, wo ich brav zugemacht habe, um gesetzeskonform zu bleiben und nicht sofort vor der nächsten Ampel zu stehen, kracherte der Crosser links mit einem Lärm vorbei, dass ich meine Karre nicht mehr gehört habe. Zwei Skunden später heulte eine Sirene rechts neben mir, die gerade ihr erstes verwertbares Drehmoment abgegeben hat.

Wow, beide hätte ihren Lappen verloren, wenn das gemessen worden wäre. Den Corsser hab ich auf 75 geschätzt, der Turbinenpilot hatte schon 100 drauf. Ich fands einfach lustig. Sie hatten nicht mit meiner Neckerei gerechnet, sonst wäre das Dragster-Rennen für mich wohl nicht so mit klarem Sieg ausgegangen.

Also kurz, die Gasannahme ist perfekt, zumindest für diesen Motor. Unsere Triumph Tiger Baujahr 1979 konnte es allerdings noch besser.

Ich weiß wirklich nicht, warum man das so gebaut hat. Der Beschleunigersaft wird in der linken Schwimmerkammer unten hochgepumpt und per Schlauch auf die rechte Kammer ebenfalls unten übertragen, wo er dann auch hochsteigen soll bis in den Vergaser. Aber in den Schwimmerkammern sind diese Bohrungen bereits mit Stopfen verschlossen. Das hatte ich erst nicht richtig gesehen vor lauter Dreck.

Es ist möglich, dass die ersten Baujahre sowas hatten. Meine hat ja schon den Kat und fährt deutlich langsamer, als die Baujahre davor. Vielleicht hatten die eine funktionsfähige Beschleunigerpumpe. Viele gibt es nicht mehr von den alten Baujahren, ich frag mal im Forum nach. Allerdings ist meine Erfahrung mit dem W-Forum eher nicht von technischen Erkenntnissen geprägt. Jedenfalls kein Vergleich zu hier im Forum.

Allemale blöd finde ich, dass man auf einer Seite die Menge erzeugt, dann per Schlauch überträgt und es keine Balance gibt zwischen beiden Einspritzpunkten. Das kann bei einem Motor, der das wirklich braucht, gar nicht richtig funktionieren. Da kriegt dann ein Zylinder immer zu viel oder zu wenig.

Wenn man sowas macht, dann bitte auf beiden Vergasern gleich.

Gruß

Werner

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