Re: max. Ethanol Beimischung mit Pöl und Dino im PD?


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Geschrieben von Werner am 28. August 2023 12:44:28:

Als Antwort auf: max. Ethanol Beimischung mit Pöl und Dino im PD? geschrieben von maik berthold am 28. August 2023 11:16:53:

Moin,

Ethanol löst sich in Diesel, aber schlechter, als in Benzin. Im Diesel sind auch ganz kleine Mengen Ethanol enthalten.

Ethanol ist ein polares Molekül, was sich deshalb auch hervorragend mit Wasser mischt. So gut, dass die beiden bei 96% Alkohol unzertrennlich sind und nicht weiter destilliert werden können.

Die langkettigeren Alkohole, als Isopropanol, Butanol usw. mischen sich mit den langkettigeren Alkanen, also Diesel, besser, aber mit Wasser wieder schlechter.

Wenn Du jetzt Diesel nimmst und testest, wieviel Ethanol dort "reinpaßt", ehe es sich oben absetzt, dann denke nicht, dass diese Mischung auch mit PÖL funktioniert. Da Ethanol sich mit Pöl nicht mischen läßt (oder eben nur mikromal), fällt Dir vermutlich dann eine dieselreiche Phase aus dem Gemisch und setzt sich oben ab. Dazu wird Wasser, welches im Pöl noch enthalten sein könnte, ebenfalls eine Phase mit dem Alkohol bilden, sich dann aber leider nicht oben, sondern unten absetzen. Dort, wo Du es erst nicht siehst.

Ich vermag nicht zu schätzen, wieviel Ethanol man in Diesel-PÖL Gemisch unterbringen kann. Dazu sind die Stoffe auch zu unterschiedlich. Ich denke nicht, dass es Tabellen darüber gibt. Da werden selbst die Profis erstmal ins Labor schreiten und das ausprobieren.

E85 und Diesel kann man allerdings wieder ziemlich gut mischen, weil der Benzinanteil dabei hilft. Modellflieger, die Düsenjets betreiben, tanken sowas als Ersatz für Kerosin. Der Dieselanteil bleibt dabei aber der größte. Es geht dabei nur darum, dass der Kraftstoff in den Mikroturbinen besser verdampft. Die haben nämlich keine Einspritzdüsen, sondern einen Verdampfer, aus dem der Brennstoff gasförmig aus mehreren Öffnungen austritt.

Ich würde denken, dass eine ernsthafte Versuchsreihe über die Mischungsmöglichkeiten bereits für eine Batchelor-Arbeit ausreicht. Ich sehe noch meinen Kommilitonen vor mir, der seinerzeit in seiner Diplomarbeit ebenfalls ein Dreistoffgemisch erfasst hat. Da sind 100 Proben gar nichts, er hatte mehrere 1000, um ein vernünftiges Diagramm zu erstellen.

Gruß

Werner

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