bisheriger Erkenntnisstand


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von MarkusZ am 17. November 2023 18:18:46:

Als Antwort auf: Re: Mal angenommen, geschrieben von Achim Junk am 17. November 2023 07:43:04:

Servus Jungs,

vielen herzlichen Dank für eure Tipps - und natürlich auch Johannes fürs Angebot.

Mein bisheriger Erkenntnisstand zum Aufbohren / Honen ist etwa der:

Zylinderlaufbahnen mit hoher Laufleistung haben oft einen ovalen Querschnitt. Mal kurz Drüberhonen und dann neue Kolben und Ringe rein funktionert nicht weil die runden Kolbenringe z.B. ein Oval nicht abdichten können.
Hier werden noch verschiedene andere Formabweichungen genannt:
https://www.nagel.com/honen-g-technologie/honen-grundlagen

Also gehört zuerst die Geometrie der Bohrung wieder hergestellt: Auf einer ausreichend stabilen Maschine (Fräsmaschine etc.) wird die Zylinderachse mit Messuhr etc. ermittelt und der Zylinder wieder bis auf 8 Hundertstel Untermass rund gebohrt.

Für das anschliessende Honen brauchts dann nicht mehr unbedingt Hitech, ist aber trotzdem besser damit der Honwinkel passt. Drehzahl und Hubgeschwindigkeit des Honanzriebs müssen so koordiniert sein dass der Honwinkel in dem sich die Honspuren treffen zwischen 40 und 80° liegt: Die Bohrungen werden mit relativ groben Honsteinen auf etwa zwei Hundertstel Untermass vorhehont und dann beim Fertighonen noch mal etwa zwei Hundertstel abgenommen. Das alles unter Zugabe von Honöl (Bremsflüssigkeit soll auch recht gut dafür gehen).

Abschliessend wird noch einmal mit einer Honbürste mit wechselnder Drehrichtung ein Hundertstel abgenommen bzw. Spitzen / Grate gebrochen. Manche nehmen dafür auch eine Toilettenbürste.

Insgesamt will man am Ende einerseits definierte Honspuren haben die nicht zu steil verlaufen um das Öl gut zu halten - man möchte aber auch einen hohen Traganteil der Zylinderoberfläche erreichen. Also im Grund wenige 'Täler' die das Öl halten im sonst fast glatten Plateau der Bohrungsoberfläche.

Den Zustand würde ich u.a. gerne Messen (oder anderweitig kontrollieren).

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Kritik im Bezug auf auf 'einfache' Honbürsten ala:
https://www.scheuerlein-werkzeuge.de/honen/flexible-honbuersten/?p=1&n=48


- man braucht für jeden Durchmesser eine spezielle Grösse, dazu noch u.U verschiedene Körnungen
- es lässt sich die Geometrie der Bohrung nicht verbessern (Ovalität, erweiterte Bohrungen an Kolbenumkehrpunkten, der Feuersteg ganz oben an der Bohrung geht damit auch nicht weg und und und.)


Geht man halbprofessionell vor dann bohrt man die Zylinder auf einer Werkzeugmaschine und verwendet ein im Durchmesser einstellbares semiprofessionelles Hongerät - in der Art:

https://www.scheuerlein-werkzeuge.de/honen/semi-professionelle-hongeraete/semi-professionelles-hongeraet-70-260-mm

Sehr ähnliche gibt es auch online aus Indien für wenige hundert € zu bestellen.

Das ist jedenfalls die Idee um meinen 1,9er Blöcken zu Leibe zu rücken.

vG

Markus

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