Re: Hubräume steuerlich und mathematisch korrekt


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Geschrieben von Werner am 17. November 2024 18:14:26:

Als Antwort auf: Hubräume steuerlich und mathematisch korrekt geschrieben von Obi am 16. November 2024 15:15:28:

Moin Obim

dass die Steuerformal mal anders ging, als die technische Formal, war mir auch bekannt, aber die Details wußte ich nicht so. Hub und Bohrung wird beim Aprilia Scarabeo Roller für alle Baujahre auch entsprechend verschieden angegeben. Der 180,8er hat einen Kolben mit 63 mm und 58 Hub, während er 175er mit 62 mm Bohrung und 58,4 mm Hub angegeben ist. Der neue mit knapp 200 Kubik hat noch wieder andere Daten, die habe ich jetzt nicht im Kopf.

Wenn dieser Motor, den ich da habe, nicht so total selten wäre, hätte ich längst mal auf Flugplätzen danach gefragt, aber ich kenne keinen einzigen, der den hat. Ein Luftfahrtprüfer in Berlin hatte auch das Flugzeug mit dem gleichen Motor. Den habe ich mal kennen gelernt auf einer Messe und ihm erklärt, was ich vorhabe, umzubauen, da hob er die Hände und meinte, ich solle nicht alles verändern. Ich habe dann nicht weiter über den Motor mit ihm gesprochen, aber offenbar hatte der keine Probleme damit, lobte den geringen Verbrauch und hatte seinen Spaß an dem Flieger, wollte ihn aber verkaufen, was er mit Sicherheit längst getan hat.

Damals dachte ich ja noch, dass das Aussetzen bei hohen Drehzahlen, das kleinste Problem für mich werden würde.

Ich werde jetzt erstmal genau den oberen Totpunkt ermitteln und dann mal schauen, ob die Ventile in der Überschneidung symmetrisch öffnen/schließen. Es ist zwar nicht sicher, aber in der Regel sind die Nockenwellen so ausgeführt, dass die Überschneidung zu beiden Seiten des OT gleich anfängt bzw. endet. Ich glaube immer noch nicht, dass ich das anders montiert habe, aber ich habe es halt nicht dokumentiert. Und wenn es vorher schon falsch gewesen sein sollte, dann ist es jetzt wieder falsch. Man kommt irgendwann zu dem Punkt, wo man alles anzweifeln muß.

Eins kann ich wohl (hoffentlich) ausschließen: sie haben keine anderen Nockenwellen eingebaut. Das Ding bei Boxermotoren ist ja, dass beide Zylinder in der Regel von oben nach unten durchströmt werden, die Nockenwelle(n) aber eine bestimmte Drehrichtung hat bzw. haben. Somit müssen beide Zylinder verschiedene Nocken oder Nockenwellen bekommen, damit beide Einlässe und beide Auslässe im gleichen Winkel öffnen und schließen. Dazu hätte die Flugmotoren Firma Verner also für einen Zylinder neue Nockenwellen anfertigen müssen. Haben sie aber nicht, sondern haben linkes der Kurbelwelle ein Zwischenrad mit Übersetzung 1:1 angebracht, was die Kette für die Steuerung des linken Zylinders antreibt. Die Nockenwellen des rechten Zylinder laufen also IN Drehrichtung des Motors und die des linken Zylinders ENTGEGEN der Kurbelwellen-Drehrichtung. So brauchte man keine neuen Nockenwellen für den Zylinder und konnte ihn trotzdem so einbauen, dass er - genau wie sein gegenüberliegender Kamerad - Vergaser und Auspuff in der gleichen Ausrichtung hatte. Andernfalls hätte man dort den Vergaser unten und den Auspuff nach oben wegführen müssen.

Ich werde weiter machen!

Mein Kunde hat meine Rechnung bezahlt, ich komme heil bis ins neue Jahr. Er wird aller Vorraussicht nach meine zweite auch bezahlen, und ich werde investieren, einfach nur, um es zu wissen. Mir sind zwar mit Motoren auch schon blöde Sachen passiert und ich habe früher Dinge gemacht, die zu Schäden geführt haben, aber letztlich habe ich mit verbissender Suche und viel Geduld doch imemr noch alles so hingekriegt, dass die Dinger vernünftig liefen.

Und dass so ein kleiner,eher simpler Motor mich jetzt herausfordert, das nehme ich mal als Zeichen. Und wenn ich es habe, schreibe ich ein Buch darbüer oder so . . .

Gruß

Werner

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