Re: Ja schon... aber...


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Geschrieben von Peter vdl am 10. Januar 2025 15:26:01:

Als Antwort auf: Re: Ja schon... aber... geschrieben von Schorsch am 10. Januar 2025 12:16:43:

Servus Schorsch,

Hab ich da nen Fenkdehler? Bis zu 7x I_Nenn zieht das Dingen doch nur wenn der steht und direkt im Dreieck ans Netz gehängt wird (Direktstart - hab was von sogar bis zu 10x im Kopf, das Tabellenbuch sagt aber auch 7x). Sobald der hoch läuft und sich das Gegenmagnetfeld was den Strom begrenzt aufbaut, sinkt die Stromaufnahme, bis der wenn er hoch gelaufen ist dann bei Nennlast nur noch den Nennstrom zieht, bei weniger als Nennlast deutlich weniger. Bis hin daß er wenn er an der Welle mit Synchrondrehzahl angetrieben wird nahe Null aufnimmt - und wenn er dann "überdreht" wird anfängt Strom zurück zu speisen - bis er wieder bei etwas mehr als Nennlast wieder den Nennstrom zurück liefert. Deshalb ja Nennstrom. Hängt man den im Stern ans Netz zieht der "nur noch" 1/3 des Dreieckeinschaltstromes bei 1/3 seiner Leistungsfähigkeit.

AC-1 ist ja ohmsche Last, AC-3 Induktive - so ne schwere Coladose voll Kupfer ist aber eher Induktiv - das kann gerade beim Abschalten ne schöne gegengerichtete Induktion und damit nen kräftigen Schaltfunken geben - irgendwo muß ja die magnetische Energie hin, die vorher noch die Welle gedreht hat, sone Spule ist ja auch nen Stromspeicher, der versucht den Stromfluß aufrecht zu halten (Stichwort Back-EMF, da kommt sie her...), außerdem muß der Blindanteil mit übertragen werden. Der Trick mit dieser Schaltlücke zwischen Sternschützabfall und Dreieckschützanzug ist dann ja, daß das Magnetfeld im Sternbetrieb in ne ganz andere Richtung zeigt wie im Dreieckbetrieb, was beim direkten Umschalten ohne Schaltlücke zu ner Stromspitze von bis zu 14x I_Nenn führen kann mit all ihren Folgen, und weil man das latürnich nicht will wird erst das Magnetfeld komplett zusammen brechen gelassen um dann bei immernoch weitestgehend auf Nenndrehzahl befindlichem Motor komplett neu aufzubauen. Beim BHKW haben wir dazu für nen paar Sekunden Drosselspulen in Serie zum Motor gehängt und nicht komplett abgeschaltet, damit den Magnetvektor passend hin "geführt" - komplett abschalten tut aber auch, halte ich nur für brutaler...

Das die Schütze das so mit machen erkläre ich mir durch die zeitliche Begrenzung, immerhin hat gerade das Sternschütz ja nur für 'ne handvoll Sekunden was zu tun und darf danach wieder in aller Seelenruhe abkühlen, Netz- und Dreieckschütz dagegen sollten den vollen Motornennstrom tragen können, der kann durchaus auch mal länger fließen - sogar mehr, wenn der Motor überlastet wird (Hab schon 110kW-Motoren wegen Überlast abtouren hören - wohlgemerkt, im Dreieck).

FU wäre nen Traum - lehne mich aber bereits mit dem Schaltmodul aus dem Fenster, Cheffe ist Pfennigfuchser, auch da, wo er's nicht sein darf (Ich erwähnte es glaube ich schonmal), der will nur nen einfaches Zeitrelais und direkt umschalten - die Sicherungen ham das doch früher auch gehalten. Daß das EVU was gegen die Schaltspitze hat - Uninteressant. Daß die die Sicherungen größer macht - "Untersteh dich da größere Sicherungen zu verbauen, die kosten mehr!" Daß dadurch alles mehr belastet wird - "Kundensache!". Muß das aktuelle Projekt auch rückrüsten auf VPS, meine Idee die immerhin vier Sägemotoren statt über Stern-Dreieck-Module über die eh vorhandene Logo schalten zu können ist abgelehnt... Ne echte SPS wäre mir in so manchem Projekt auch lieber statt mehrere Logos in Vollausbau als Netzwerkprojekt im Schaltschrank nebeneinander zu setzen - da zieht aber nicht einmal das Argument, daß ne S7 mit gleichem Funktionsumfang günstiger wäre. Aber das ist ne andere Baustelle...

Rußige Grüße
Peter

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