Ja schon, das ist aber nicht das Problem


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 02. April 2025 23:32:06:

Als Antwort auf: Re: Klemmen geschrieben von laden am 02. April 2025 11:50:28:

Moin,

so ähnlich habe ich das sogar an der Bremse gemacht, nur mit dem feinen Zusatz, dass ich dieses "dreieck" schwenken kann und damit die Räder ungleich bremsen kann. Ich nenne das System Steuerbremse und es funktioniert ganz achtbar.

Hier noch mal zu sehen, ungefähr in der Mitte, wo der kleine Vogel scheinbar nicht vorwärts will und dann seitlich ausschwenkt. Das war Absicht und ein Test für die Bremse. Davor kann man auch noch erkennen, wie schwierig der Motor im Übergangsbereich zu dosieren ist.

https://www.youtube.com/watch?v=_-J4sP8um-c

Bei der Chokebetätigung gehe ich noch einen anderen Weg. Da wird ein dünner Dyneemafaden die Chokes betätigen, der durch eine Zugöse des Knopfes laufen wird. Damit ist zwar nicht gesichert, dass beide Chokes auf der gleichen Stellung stehen, aber es ist sichergestellt, dass beim ganz rausziehen, auch wirklich beide auf Anschlag stehen. Beim Choke ist das nicht alles so wichtig, der Motor ist nach ein bis zwei Minuten so warm, dass er ohne Choke läuft.

Aber bei den eigentlichen Gasbetätigungen habe ich ein anderes Problem, hab mal drei Fotos gemacht davon:

1. Stellung bei lockerem Zug also Gasspiel, Vergaser steht in Leerlauf, man sieht die Biegung des Zuges, die nicht durch Schwerkraft entsteht, sondern durch seinen Unwillen, um die Betätigungsrolle gewickelt zu sein.

IMG-7540


2. Zug wird betätigt, aber der Vergaser geht noch nicht mit, u.a. weil die Beschleunigerpumpe ziemlichen Widerstand hat. Noch etwas weiter ziehen und der Vergaser öffnet. Das Zugseil ist jetzt gerade und ohne federnde Toleranzen.

IMG-7541


3. Vergaser hat geöffnet, das Zugseil ist aber schon wieder gekrümmt, weil die Betätigungskraft des Vergasers in dieser Stellung geringer ist, als in Nullstellung. Zieht man jetzt weiter, dann strafft sich der Zug allmählich, weil der Feder im Vergaser stärkere Kräfte aufbaut

IMG-7542


Im Effekt bedeutet das, dass es eine undefinierte Stelle gibt, die man immer nur überspringt, aber nicht sicher ansteuern kann. Beim Gaswegnehmen, was ich jetzt nicht auf dem Foto zeigen kann, ist der Effekt noch doller. Der Zug entspannt sich bei teilgeöffnetem Vergaser und auf mal "plupps" ist der Vergaser zu und in Leerlaufstellung. Das ganze dann vermutlich nicht synchron für beide Vergaser, auch wenn die sehr genau synchronisiert sind.

Auf der einen Seite ist das ein Fimmel von mir, solche Dinge möglichst genau zu machen und dann eine gute Gasfolgsamkeit und Dosierung zu genießen. Aber es hat auch ernstere Gründe: Der Motor war mal für Motordrachen und große Motorschirme gedacht gewesen. Da dosiert man kaum, sondern gibt Vollgas für den Start und nimmt auf "Reiseflughöhe" etwas die Spitze weg, um Motor und Ohren des Piloten zu schonen. Die Flugmaschinen haben einen so schlechten Gleitwinkel, dass man eigentlich nie weniger, als 50% Gas gibt. Die paar Meter am Boden, wo der Motor mal langsam läuft, die werden nicht so genau genommen. Beim Motorschirm ohnehin nicht, da wird mit abgestelltem Motor gelandet, schon aus Sicherheitsgründne und mit Rollen zur Startbahn ist da nichts. Der Pilot hat das Ding auf dem Buckel, rennt los und hofft, dass sich die Leinen des Schirms nicht verheddern.

Die SD-1 aber hat eine ausgezeichnete Aerodynamik und das zeigt sich besonders beim Landen. Sie gleitet schlechter, als ein Segelflugzeug und besser, als ein normales Ultraleichtflugzeug, heißt, es muß mit einem klein bißchen Gas gelandet werden bzw. man korrigiert den Gleitweg nur mit ganz wenig gut dosiertem Leistungseinsatz. Der Briggs & Stratton macht das ganz hervorragend, hat aber auf Vollgas nicht viel auf der Pumpe. Der Zweitakter, den es für die SD-1 gibt, ist wohl auch ganz gut zu dosieren, nur der Verner-Motor aus Tschechien, den erkennt man daran, dass der Motor mal schneller, mal wieder langsamer läuft und der Anflug meist ziemlich unruhig wird.

Und genau da will ich hin. Der Motor soll beim Anflug warme Ansaugluft bekommen und soll die paar PS, die er hat, noch mal in Prozente unterteilen können. Dann bekommt der Werner nicht nur ein breites Genußgrinsen beim Landen, sondern dann wird das ganze auch entspannter und sicherer.

Für die neu bestellten, dünneren Zugseile mit fertigem Nippel dran nennt der Lieferant eine Belastunggrenze von 65 kg. Ich könnte also an beiden Zügen zusammen meine SD-1 aufhängen. Zum Gasgeben langt die Festigkeit allemale. Nur eben straff sollten die Seile in jeder Gasstellung sein.

Gruß

Werner

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]