Pierburg Schneckenpumpe Erfahrungen


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Geschrieben von Heinz am 02. August 2014 13:02:19:

Als Antwort auf: Re: Was Pierburg dazu meint geschrieben von R.Lang am 21. Juli 2014 01:02:20:

Hi ins Forum,

vor ein paar Tagen hatte ich über ein Problem mit einer Pierburg "Schneckenpumpe" (Intankpumpe) berichtet und nach Erfahrungen gefragt. Inzwischen habe ich selbst Erfahrungen gesammelt und möchte diese ergänzend berichten (falls später mal wer sucht).
Tatsächlich scheint es so, dass die Pumpe sehr grenzwertig ausgelegt ist, was die Anforderung an Schmierung der Schnecken betrifft. Eine Schnecke wird direkt vom Elektromotor angetrieben, die andere läuft in der gemeinsamen "Hülse" mit, indem sie quasi über das "Gewinde" angetrieben wird. Das ist schone eine mutige Konstruktion, wie ich finde.
Fakt ist, dass diese Pumpe z.B. im trockenen Zustand überhaubt nicht läuft - da verklemmt sie immer. Die Mitläufer-Schnecke hat trocken offensichtlich eine zu hohe (Haft-)Reibung in der Hülse bzw. an den Gewindeflanken. Sie wird also durch die Antriebsschnecke nach außen gedrückt und verspannt sich.
Ich habe die alte Pumpe komplett zerlegt. Dazu muss man das Gehäuse um den Motor herum leider zerstören, die funktionsrelevanten Bauteile bleiben dabei aber unverändert. Man kann also schon beurteilen, ob was kaputt ist. Zu meinem Erstaunen war überhaupt nichts kaputt. Die Pumpe zeigte sich augenscheinlich "wie neu", sauber, kein Verschließ sichtbar. Das war beruhigend.
Wenn man nun mit der Hand die Schnecken dreht erlebt man genau dieses verkanten. Mit geeigneter Schmierung läuft aber alles wieder.
Nun, diese Pumpe lässt sich nicht mehr zusammensetzen.
Habe also zähneknirschend eine neue beschafft. Um nicht wieder an unpassender Stelle mit streikender Pumpe liegen zu bleiben habe ich mir noch einen Polwende-Schalter eingebaut. Sollte die Pumpe also mal wieder verspannen, kann ich sie (vom Cockpit aus) kurz rückwärts laufen lassen, dann wieder vorwärts. Diese Vorgehensweise hat sich im Versuch auf der Werkbank als wirkungsvoll erwiesen.
Und wie es immer ist - wenn man den Regenschirm mit hat, braucht man ihn nicht - seitdem (nun etwa 2000 km) ist die Pumpe nicht mehr verhakt.
Zusätzlich gebe ich jetzt etwas Biodiesel mit dazu. Dessen Schmierfähigkeit ist etwa 100 µm (HFRR), also doppelt so gut wie typischer Diesel. Damit sollte alles laufen.
Man sieht deutlich: Die Komponentenhersteller lassen wenig Spielraum. Reizt man den nach Dieselnorm zulässigen Grenzwert für die Schmiereigenschaften (460 µm HFRR) aus, steigt die Pumpe schon gelegentlich aus. Mein Mercedes-Händler hat hier einen Blick auf die interne Statistik geworfen, diese Pumpe wird als Ersatzteil kaum benötigt. Da typischer Tankstellendiesel wohl eher bei 250 µm (HFRR) liegt, gibt es im Feld wohl wenig Probleme. Ich beobachte das weiter.


Danke nochmal für die Tipps
Grüße Heinz



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