Re: Schiffe mit Federstarter


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Geschrieben von R.Lang am 04. Oktober 2014 22:50:23:

Als Antwort auf: Schiffe mit Federstarter geschrieben von Werner am 04. Oktober 2014 09:47:51:

Hallo Werner,
das war eine piffige Sekundärmassnahme um überhaupt wieder nutzbare Energie zu erzeugen. Auf einem Gastanker durchaus verständlich, es so zu machen. Denn im Notfall muss eigentlich nach einem totalen Blackout die Betriebsbereitsschaft
in möglich kurzer Zeit wieder hergestellt werden. Ein Gastanker ohne Hauptmaschine im schwierigen Revier ist ne kleine Atombombe. Daher bin ich sicher das weitere Redundanzen für Feuerlösch- Ballastpumpen und Generatoren vorgesehen waren. Kritische Systeme werden heute sogar mehrfach installiert.

Grosse Öltanker haben nicht mehr einen Grossdiesel mit 100000 HP sondern 2 getrennte Maschinenräume mit je einem 80000 HP Grossdiesel. Die Pötte haben auch zwei Schiffsschrauben. Ist einfach durch die neuen Regularien der IMO so weltweit zwingend vorgeschrieben. Kann alles auf den WEBsites der IMO nachlesen.

Selbst diese Grossdiesel die normalerweise mit Bunker C befeuert werden, müssen Gasöltauglich sein. Es gibt Binnenmeere da wird zukünftig keine Schwerölbetrieb mehr geduldet werden. Zum Beispiel die Ostsee. Ist zwar heute noch nicht durchgesetzt, aber die Aufsichtsbehörden werden immer bissiger bei ihren Hafenstaatskontrollen. Das wird so manchen Reeder noch schwer zu schaffen machen.
Gasöl ist 3 - 5 mal teurer als das Schweröl. Und die grossen Pötte nehmen schon mehr als 100 to / Tag. Bei den Grossschiffen ist es kaum möglich mit Flüssiggas zu arbeiten. Für kleinere Einheiten ist dies jedoch auch in der Diskussion.

Ich kenne einen Fall das wurde ein Papiertransporter der in die Ostsee fuhr mit nemm Abgasaufbereitungssystem ausgestattet. Der Reeder hat sich das gut subventionieren lassen, die Werft ist jedoch trotzdem auf die Bretter gegangen.
Es fehlten einfach Folgeaufträge, die blieben aber aus, denn nicht nur die Anschaffungskosten konnten im Wettbewerb mit Werften in der Slovakai und in Fernost nicht stand halten. auch die Betriebskosten sind erheblich. Das Abgas wurde mit Kalkbrühe gewaschen, der entstehende Gips durfte nicht über Bord gepumpt werden sondern war in den Häfen zu entsorgen.

So wird es für kleine Reeder unmöglich gemacht noch das Transportgeschäft zu betreiben.

Der gesamte Sicherheitsklimbim soll zwar den Betrieb solcher Schiffe "sicherer" machen. Das ist aber alles nur Theorie, auf See gibts dann Zustände die können mit noch so viel Aufwand nicht verhindert werden, es sei denn man lässt die Schiffe nicht mehr aus dem Hafen.

In der Ostsee vor Jahren passiert, schnelle Frachter rast in eine Monsterwelle, und bekommt promt die gesamte Brücke leergespült. Der war zwar noch schwimmfähig, aber viel mehr ging nicht mehr. Da gibts noch mehr Stories. Kann man fast alles in Netz finden.

Noch mal zum Anlasser zurück.

Wenn ein Schwungrad mit einem Keilriemen über Keilscheiben angekoppelt wird, könnte das auch einen solchen Motor starten?
Ich meine diese DAF konstruktion. Um ein Schwungrad zu beschleunigen kann man heute solche E-motore wie in Deinem Modellhubi verwenden. Die wiegen kaum noch was und haben gewaltige Kraft. Vielleicht würde der den Benzinmotor sogar direkt starten können.

Andere Möglichkeit wäre Dynastarter wie im Goggo verbaut war. Der Motor wurde mit der Gleichstromlichtmaschine angelassen.

Oder man nimmt einen Scheibenläufer der direkt auf die Kurbelwelle geflanscht ist. Die Dinger haben dickes Drehmoment, und können auch schnelle Drehzahlen, weil der Rotor halt kaum was wiegt. Mit Neodymmagneten dürfte das Teil auch leicht bauen. Könnte sogar wie der Dynastarter als Generator genutzt werden. Damit entfiele ne fehlerträchtige Kupplung. Das Prinzip liesse sich auch mit
kollektorlosen Innenläufern lösen, da wäre jedoch ne Steuerelektronik erforderlich, das das dann ein Drehstromsystem wäre.

MfG R.

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