Re: Bananenbieger?


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Geschrieben von radixdelta am 30. September 2017 23:56:14:

Als Antwort auf: Re: Bananenbieger? geschrieben von Hanomedes am 30. September 2017 12:03:28:

Ich habe nicht gesagt das da irgendwas schlecht geredet werden sollte. Es ist eine Metastudie ohne eigene Datenerhebung. Die Qualität der Datenerhebung wird in der Studie selbst immer wieder bezweifelt, die ausgewerteten Studie hatten bezüglich des Energieeinsatzes für die Akkuherstellung eine Streuung um den Faktor 189.
Mit einer Solchen Datenlage lässt sich allenfalls noch versuchen qualifiziert zu schätzen. Falsch ist deine Behauptung die Studie "betrachtet die Dinge sehr gründlich". Die Studie betrachtet eine sehr breit gefächterte Datenlage zweifelhafter und teils unbekannter Qualität.
Ein ordentlich und nach wissenschaftlichen Maßstäben arbeitender Mensch nimmt eine solche Studie nicht als absoluten Maßstab sondern versteht sie und ordnet sie ein.
In der Studie werden verschiedene anderen Studien zitiert, was den Energieverbrauch für die Herstellung angeht. Die höchste Zahl ist 586MJ/kwh, damit fährt ein Tesla s90 aber nur gut 80000 nach Werksangaben. Und was ist mit den 160000?

In der studie wird second life betrachtet, das habe ich nie bestritten. Es wird aber nicht in die Berechnung einbezogen.
In die Berechnung fließt auch nicht ein das mit der Umsetzung echter Großserienproduktion in der Elektromobilität durch die Gigafactory die Akkuproduktion auf erneuerbaren Energien basiert.

Das es Pflanzen gibt die das potential haben Wirtschaftlich mit dem Mais mitzuhalten weiß ich. Du meintest es gibt bei gleichem Ertrag Alternativen, und wir reden hier nicht über Kosten sondern die Umsetzbarkeit einer zum größten Teil auf Biogas basierenden (Individual-)Mobilität. Willst du den Flächenverbrauch weiter nach oben treiben? Die Gaserträge sind immer signifikant unter dem von Mais, ich kenne keine Ausnahme. Du kannst dir sicher sein das ich mich damit intensiv beschäftige, sonst würde ich keine Pflanzen zur Probe im Garten anbauen. Wenn du dir mal überlegen würdest das ich das sicher nicht ohne Hintergedanken mache kannst du dir auch ausrechnen das ich Biogas und Biomasse alles andere als verteufele oder so. Ganz im Gegenteil, das kann ich dir versichern.

Und jetzt erkläre ich dir noch einmal was mit dem Flächenverbrauch gemeint ist. Bei einer WKA wird der Flächenverbrauch anhand der Abständsflächen berechnet. So kommt man dann bei einer neuen WKA z.B. auf über 20ha Flächenverbrauch. Da kann dann aber noch z.B. Landwirtschaft betrieben werden, man kann Nahrungs- und Futtermittel produzieren. Nur etwa 0,3ha je WKA kann man nicht anderweitig nutzen. Das ist pro GWh*a etwa 0,05ha im Vergleich zu etwa 75ha für Biogas. Bei Biogas sieht die Sache anders aus, da kommt der Löwenanteil des Flächenverbrauchs durch den Anbau des Substrats zustande. Ob und was ich mit dem Maisacker im nächsten Jahr anstelle ist völlig unerheblich, ich brauche eine gewisse Fläche die für andere Nutzungen nicht zur Verfügung steht, diese Fläche brauche ich nächstens Jahr auch, evtl. woanders, aber ganz sicher brauche ich sie.
Bei Freiflächen-Solaranlagen sieht die Sache anders aus. Da ist Landwirtschaft nur sehr begrenzt möglich, allenfalls Weidenutzung mit geringen Erträgen. Ich bin kein Freund der Freiflächenanlagen. Das sollte schleunigst aufhören.

Und Zwischenfrüchte sind auch keine Lösung. Die meisten Zwischenfrüchte sind für die energetische Nutzung nicht Ernte- oder Transportwürdig. Mal ganz abgesehen davon das man die Pflanzenmasse aus ackerbaulichen Gründen gern auf dem Acker behalten würde.

Warum bei der Diskussion umweltfreundlicher Energieproduktion die Anzahl an Umweltschäden durch Unfälle mit Austritt Gefährlicher Stoffe nicht zählen kann ich nicht nachvollziehen.
Ich zähle keine toten Dachdecker. Und ich rechne schon längst keine Menschenleben gegeneinander auf.
Du willst keine Risiken bei Biogasanlagen sehen, ich habe dir reale Risiken genannt. Die Anzahl an Störfällen mit erheblicher Auswirkung auf Umwelt oder Gesundheit ist jedenfalls schon eklatant und sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden.

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