Wahrscheinlich nicht alle...


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Geschrieben von Toffi am 09. Dezember 2008 12:47:02:

Als Antwort auf: sind hier alle gegen kernkraft??? (ohne Text) geschrieben von Gomick am 09. Dezember 2008 11:56:57:

... aber zumindest ein großer Teil der Leute. Viele Leute hier sehen sich zumindest selbst als Umweltschützer, und als solcher darf man "logischerweise" kein gutes Haar an Kernenergie in jedweder Form lassen.

Der klassische Spaltreaktor hat sich demnächst erledigt, egal, ob die laufenden in Deutschland abgeschaltet werden oder nicht. Auch Uran ist nicht endlos verfügbar, nach den letzten Rechnungen, die ich gesehen habe, geht es eher vor dem Öl aus.
Man kann natürlich auch andere Brennstoffe verwenden, Spaltreaktoren auf plutoniumbasis sind im militärischen Bereich schon betrieben worden. Als reines Stromerzeugungskraftwerk bisher nicht, und der Aufwand dürfte auch nicht gerade klein sein. Besonders, wenn man die (relative) Sicherheit der heute in Deutschland laufenden Reaktoren erreichen will. Und das Risiko ist dann immer noch da.

Die Müllfrage könnte man dem Vortragenden von e.on mal kritisch stellen, eine wirkliche Lösung dafür ist bisher nicht einmal am Horizont in Sicht. Wir haben da ein riesen Problem liegen, und das wird nicht kleiner davon, dass man es in den einzigen wirklich instabilen Salzstock einlagert, den Deutschland zu bieten hat. Leider wird es auch nicht besser davon, dass man sich vor einem Güterzug auf die Schienen kettet, im Abklingbecken eines Kraftwerks ist das Zeug auch nicht weniger gefährlich als in einem Spezialbehälter in einer Lagerhalle. Die Lösung dieses Problems kann durchaus kritisch werden - für das Überleben der gesammten Menschheit.
Provokant kann man aber auch sagen, dass es bei einigen hundert Tonnen vorhandenem Müll auch nichts mehr ausmacht, wenn von ein paar weiteren Betriebsjahren der vorhandenen AKWs ein paar Tonnen dazu kommen. Das löst das Problem nicht, aber es macht den Kohl auch nicht mehr fett. Entweder wir finden eine Möglichkeit, das Zeug "abzulagern", oder wir finden sie nicht.

Was mich wirklich an den Vorträgen interessieren würde ist der Anteil über Fusionsreaktoren. Die sind sicher keine "Endlösung der Energiefrage", wie es einige Befürworter wohl glauben (oder uns glauben lassen wollen), aber zumindest ein interessanter Ansatz. Mit eigenen Vorteilen, aber natürlich auch mit eigenen Nachteilen.
Als Umweltschützer muss man diesen Ansatz aus Prinzip verteufeln, alleine schon, weil es Kernkraft ist. Das ist einer der Gründe, warum ich kein Umweltschützer sein will. Ich will zumindest versuchen, mir eine etwas differenziertere Sichtweise zu erhalten.
Die Vortragsserie ist für mich leider zu weit weg, sonst wäre ich schon bei ein paar anderen da gewesen.

Toffi

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