Re: Wahrscheinlich nicht alle...


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Geschrieben von Jan-Olaf am 09. Dezember 2008 13:34:59:

Als Antwort auf: Wahrscheinlich nicht alle... geschrieben von Toffi am 09. Dezember 2008 12:47:02:

Hallo,

"Man kann natürlich auch andere Brennstoffe verwenden, Spaltreaktoren auf plutoniumbasis sind im militärischen Bereich schon betrieben worden. Als reines Stromerzeugungskraftwerk bisher nicht, und der Aufwand dürfte auch nicht gerade klein sein."

Das stimmt so nicht ganz.
In militärischen Reaktoren steht/stand die Erzeugung von Plutonium im Vodergrund, nicht dessen Spaltung. Vor allem Anfangs, als Uranbomben noch diverse Schwierigkeiten gemacht haben.

In zivilen Atomreaktoren in Deutschland wird angereichertes Uran gespalten (es gab auch mal einen Thorium-Reaktor). Der größte Teil des Urans ist aber nicht-spaltbares Uran-238, das zu einem kleinen Teil durch Neutroneneinfang zu Plutonium wird.
In der Wiederaufbereitung wird das Plutonium vom Uran-238 und dem verbliebenen Uran-235 getrennt und zu Plutonium-Uran-Mischbrennstäben verarbeitet (MOX).
Die werden ganz regulär auch in deutschen Leichtwasserreaktoren verwendet.
Plutonium aus der Atomwaffenabrüstung wird genauso "verwertet".

Die Idee war, in Brutreaktoren größere Mengen Uran-238 zu Plutonium umzuwandeln und zu neuen Brennelementen aufzuarbeiten. Damit könnte die Reichweite des Uranerzes mehr als verhundertfacht werden.
Weil man das aber technisch irgendwie nie in den Griff bekommen hat, sind die Brutreaktoren stillgelegt oder nie in Betrieb gegangen und Uran-238 wird gesammelt oder für DP-Uranmunition verwendet.

"Provokant kann man aber auch sagen, dass es bei einigen hundert Tonnen vorhandenem Müll auch nichts mehr ausmacht, wenn von ein paar weiteren Betriebsjahren der vorhandenen AKWs ein paar Tonnen dazu kommen."

Völlig klar. Das sehen auch die meisten informierten Atomkraftgegner so.
Aber man kann ja auch schlecht sagen "Wir machen Atomausstieg aber die vorhandenen Kraftwerke könnt ihr so lange weiterbetreiben, wie ihr lustig seid."

Grüße
Jan

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