Re: Es geht noch weiter ...
Geschrieben von Hans Fürthbauer am 18. Dezember 2008 19:01:39:
Als Antwort auf: Danke! geschrieben von Johannes D am 18. Dezember 2008 13:38:24:
Hallo Johannes,
zu Deinen Fragen:
Auf meinen Bildern 2 und 3 sieht man eine Verschraubung seitlich am Pumpengehäuse, wie Du richtig festgestellt hast. Die ist 2-teilig. In das Alugehäuse der Pumpe ist eine Art Gewindebuchse eingedreht. In dieser Buchse sitzt bei meiner Pumpe eine Verschlußschraube mit einem Cu-Dichtring abgedichtet. Die gesamte Verschraubung hat bei meiner Pumpe keine Funktion.
Bei Deiner Eicher-Pumpe wird an dieser Stelle ein gebogenes Überlaufröhrchen angeschlossen sein. Das kenne ich von anderen Reihenpumpen, die nicht am Ölkreislauf des Motors hängen. Das Röhrchen ist etwa in einem 3/4-Kreis gebogen, mit der Öffnung nach unten, damit kein Wasser eintreten kann. Wir haben das im Werkstattjargon "Sauschwanzel" genannt. Hat ja auch eine gewisse Ähnlichkeit.
Wenn nämlich die Pumpenelemente infolge Verschleiß undicht werden, dann gelangt Kraftstoff nach unten in den Nockenwellenraum. Dadurch steigt der Ölspiegel. Ist ein gewisses Niveau erreicht, wird das Gemisch aus Kraftstoff und Schmieröl am Überlauf ausgeworfen. Wenn dort gelegentlich mal was austritt, dann empfielt sich ein Ölwechsel. Grund zur Sorge besteht dann, wenn sich das in kurzen Intervallen wiederholt, dann wären die Pumpenelemente stärker undicht, oder irgendwo am Gehäuse eine undichte Stelle (z.B. ein Riß).
Bei meiner Pumpe fehlt dieses Sauschwanzel, dafür ist am Reglergehäuse groß ein Hinweis auf die Ölstandskontrolle und den min.- bzw. max. Ölstand angebracht.
Am Rücklauf Deiner Pumpe (reglerseitig) ist ein Überströmventil montiert. Das fehlt bei meiner Pumpe. Das Überströmventil sorgt für einen gewissen Kraftstoffdruck (z.B. 1,0 oder 1,5 bar) im "Saugraum" der Pumpe. Dieser Druck ist für eine ordentliche Elementfüllung erforderlich. Er verhindert auch Dampfblasenbildung bei heißer Pumpe. Das deutlich hörbare Schnarren beim Betätigen der Handpumpe zeigt, daß das Überströmventil funktioniert.
Das Überströmventil ist gleichzeitig ein Rückschlagventil. Es verhindert, daß die Pumpe nach dem Abstellen des Motors teilweise über den Rücklauf leerläuft und Luft zieht. Dann hätte der Motor Startprobs und man müßte über die Handpumpe das System soweit aufpumpen, daß die Luft aus der Pumpe gedrückt wird oder überhaupt entlüften.
Zum Entlüften (kraftstoffseitig) hat meine Pumpe oben neben den Druckrohrstutzen für die Einspritzleitungen in Länsrichtung antriebs- und reglerseitig Entlüftungsbohrungen, die schräg direkt in den Saugraum (ist wegen des Überströmventils eigentlich ein "Druckraum") münden. Auf den Bildern 3, 4 und 5 kann man die Entlüftungsbohrung reglerseitig im Schnitt sehen.
Bei Deiner Pumpe sehe ich dort ebenfalls eine Entlüftungsschraube. Zulaufseitig glaube ich auch, daß eine da ist, kann sie aber nicht sicher erkennen.
Zum Entlüften noch ein Hinweis: Bei den alten Reihenpumpen von Bosch in den 50-er oder Anfang der 60-er Jahre wurde in den Betriebsanleitungen empfohlen, die Pumpe hochdruckseitig zu entlüften. Dazu hat man die Pumpenelemente mit einem flachen Schraubenzieher bei stehender Pumpe von Hand aufgepumpt. Das hat dem Starter und der Batterie gut getan.
Man hat den seitlichen Deckel abgenommen und konnte dann mit dem Schraubenzuieher als "Pumphebel" die Rollenstößel betätigen. Bei meiner Kugelfischer-Pumpe geht das auch. Dazu nimmt man den schmalen schwarzen Stahlblechdeckel seitlich ab (bei mir in Bild 1). Dann kann man je nach Stellung der Nockenwelle der Pumpe einen oder 2 Rollenstößel mit dem Schraubenzieher anheben ("pumpen"). Damit man nicht abrutscht, haben die Rollenstößel eine eingefräste Nut. In die steckt man den Schraubenzieher. Die Nut ist auf meinen Bildern 2 und 3 am unteren Ende des Rollenstößels sichtbar. Wenn man alle Pumpenelemente entlüften will, muß man den Motor weiterdrehen.
Deine Pumpe hat ebenfalls so einen Deckel, daher wird es da genauso sein.
Die auffällige rote Kappe Deiner Pumpe ist eine Be- und Entlüftung des Triebwerksraums. Damit sich dort kein Druck aufbauen kann. Diese Entlüftung hat nix mit dem Kraftstoff zu tun. Bei meiner Pumpe ist zwar die Gewindebohrung vorhanden, aber die Entlüftung fehlt. Die hat wohl jemand gebraucht
.
Zur Förderbeginneinstellung meiner Pumpe kann ich nix sagen. Es wird vermutlich ähnlich sein, wie bei Deiner. Bei den MAN-Pumpen haben wir den Hub eines Rollenstößels gemessen. Dazu gab es eine gefinkelte Vorrichtung. Aber wie die genau ausgesehen hat, hab ich vergessen.
Damit höre ich mal auf. Ein Stück sind wir wieder weiter gekommen, denke ich. Vielleicht bekommen wir über das Buch, das Peter genannt hat, noch weitere Hinweise.
MfG Hans F.
- Re: Es geht noch ein Stück weiter ... Hans Fürthbauer 20.12.2008 23:25 (3)
- noch ne Frage dazu.. tomnik 21.12.2008 18:38 (2)
- Re: noch ne Frage dazu.. Hans Fürthbauer 22.12.2008 18:57 (1)
- Danke, Hans... tomnik 23.12.2008 07:18 (0)
- @Hans F. : Die Kugelfischer Einspritzpumpe p_aus_owl 18.12.2008 19:49 (2)
- Re: @Peter: Die Kugelfischer Einspritzpumpe Hans Fürthbauer 18.12.2008 23:15 (0)
- Re: @Hans F. : Die Kugelfischer Einspritzpumpe Johannes D 18.12.2008 20:25 (0)