So ungefähr ein Viertel der Zeit hätte ich auch geschätzt


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Geschrieben von Werner am 28. August 2021 10:31:36:

Als Antwort auf: hei, Kofferklauer geschrieben von EaW am 28. August 2021 09:03:42:

Moin,

kann auch gar nicht anders sein für meine Begriffe.

Wenn ein Windrad richtig tut, dann ist richtig Wind. Und sowas haben wir hier in old Germany nicht ständig - gottseidank! Wie sonst könnte ich meine Modellflugzeuge mal fliegen lassen.

Ausgelegt wird nach 90% Maximum, wäre ja sonst auch schade drum und rausgeworfendes Geld. Darüber wird reduziert, der Anstellwinkel der Blätter holt nicht mehr das windtechnische Maximum, sondern fährt in Stellungen, bei denen die Maschinerie noch alles mitmachen kann. Im Extremfall wird abgeschaltet.

Erfahrungen mit durchgehenden Windrädern gibt es, die neueren haben aber mehr Sicherheit eingebaut. Problematisch sind sehr kleine Anstellwinkel bei starkem Wind. Der Auftriebsbeiwert des Profils ändert sich dann mit wenigen Zehntel Grad so stark, dass das Blatte (die Blätter) ins Schwingen geraten. Im Prinzip passiert das gleiche, wie beim Flugzeug im sog. Overspeed. Daher ist Abstellen dann die einzige Möglichkeit, das Gerät zu schützen.

Hier mal ein Beispiel für einen Testflug in Overspeed. Der Pilot braucht dazu schon etwas Nerven. Solche Flügel sind übrigens die Vorlagen für Windradblätter gewesen.

https://www.youtube.com/watch?v=qhJ1tVTtfPw


Würde man also Windräder so auslegen, dass sie bei schwachem Wind die volle Verfügbarkeit hätten, dann wären sie wahnsinnig teuer und dann würde bei etwas stärkerem Wind genau das passieren, was das Video zeigt. Die Bereiche sind nicht so groß, dass man beliebig damit spielen kann.


Was ich bei den ganzen Diskussionen nicht verstehe, ist, warum man über solche Auslastungen überhaupt diskutiert. Ist das der Versuch, solche Technik schlecht zu machen ? Jedem Müller aus alter Zeit war bekannt, dass der Wind nicht immer dann kommt, wenn man ihn braucht. Für die Müller galt das Sonntagsarbeitsverbot nicht. Wenn der Wind am Sonntag geblasen hat und die Gemeinde hatte Hunger, dann hat der Müller gearbeitet und erschien NICHT in der Kirche, wie die anderen braven Bürger.

Da elektrisches Licht nocht nicht verfügbar war, hat der Müller bei gutem Wind in der Nacht bei funzeligem Lampenlicht gearbeitet. Ein hohes Brandrisiko übrigens für den Holzbau. Da die Mühlen meist etwas exponiert und gerne auch erhöht standen, hat so etwas den gruseligen Ruf dieser Maschinen gefördert. Man traute sich nicht in die Nähe, wenn man im Kerzenschein Schatten in der Mühle hin und her gehen sah. Außerdem drohte Gefahr, von einem der Blätter erfasst zu werden.


Stehen solche archaischen Ängste Pate bei den Windkraftgegnern ?


Gruß

Werner

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