Re: ot:benzin/diesel, gelagert im 20 l blechkanister, aaah ein Treibstofflager


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Geschrieben von Werner am 19. Januar 2022 13:51:09:

Als Antwort auf: Re: ot:benzin/diesel, gelagert im 20 l blechkanister geschrieben von alfred am 19. Januar 2022 12:45:06:

Moin,

Du denkst also in Monaten und nicht in Jahren ?

Dann sind die Blechkanister in Ordnung.


An dieser Stelle mal etwas aus meiner Plauderecke, die Straftat ist längst verjährt - hoffe ich. Zumindest sind die Täter schon nicht mehr auf dieser Welt.

Mein seliger Herr hatte mit Kumpels zusammen Heizöl entfärbt und ist mit dem entfärbten Produkt Auto gefahren. Das Verfahren war ganz einfach, Heizöl in große Kanister oder Fässer, ab damit in den Kühlraum eines befreundeten Schlachters. Nach einem Wochenende hatte sich der Sulz, also die langkettigen Parrafine zusammen mit dem roten Farbstoff abgesetzt und man konnte besten Winterdiesel "dekantieren". Der Rest kam in den Allesbrenner des Metzgers, wo auch Schweineköpfe usw. ihren letzten Ort hatten.

Das ging eine ganze zeitlang gut, bis der Farbstoff geändert wurde. Da setzte sich nichts mehr, noch nicht mal Parrafin. Die Brühe wurde trübe und blieb rot. Nach dem Aufwärmen war die Trünung verschwunden, aber es blieb Heizöl.

Und dann kam etwas, was ich nie ganz habe aufklären können. Vater hatte in einer bedeutenden Raffinerie im Kölner Süden einen Freund, der über - keine Ahnung, wie - noch an ein Kontingent ungefärbten Heizöls kommen konnte. Es waren mehrere tausend Liter, aber nur eine einmalige Aktion, weil in der Raffinerie irgendwas umgebaut wurde. Auf jeden Fall mußte mein Vater ganz schnell und ganz dringend ein Tanklager bauen. Er nahm die Kunststoff-Heizölbehälter unserer ehemaligen Ölheizung (die war auch Holz umgestellt worden), besorgte sich weitere IBCs und was er da alles zusammen kriegen konnte und baute das ganze unter einem Schleppdach auf unserem Hof auf. Dann kamen Schalbretter als Verkleidung, damit die Tanks aus dem Blick waren. Das ganze ging rasend schnell.

Und dann kam ein Tankfahrzeug und entleerte.

Anschließend gab es auf dem elterlichen Grundstück ein Tanklager ohne Brandschutz ohne Wasserschutz - ohne alles. Eigentlich gab es das ja gar nicht. Wie meine Eltern das mit der Steuer gemacht haben ohne Belege für Treibstoff, weiß ich nicht. Viele Fahrzeuge wurden daraus betankt. Zwei private PKW, einer mit hoher Kilometerleistung, ein großer und mehrere kleinere LKW, Traktoren und Baumaschinen. Ich habe immer nur gehofft, dass das ganze nicht mal in Flammen aufgeht. Das wäre ein echtes Großfeuer geworden ! Vielleicht haben solche Aktionen sogar mit dafür Pate gestanden, dass ich heute u.a. Tankläger plane.


Bis zur Niederlegung des Betriebes hat der Vorrat fast gereicht. Das waren ca. 3 Jahre. Und offenbar hat der "Diesel" in der Zeit keinen Schaden genommen, denn die Fahrzeuge sind alle prima damit gefahren. (incl. der Wacker-Rüttelplatte)

Wenn ich Deinen Beitrag lese, kommen die Erinnerungen. Sei vorsichtig mit großen Lagermengen Sprit! Es ist zwar selten, aber wenn mal was passiert, sind die Schäden verheerend. Schau, dass Du den Sprit möglichst dezentral lagerst.


Gruß

Werner

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