Richtig vermutet !!


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Geschrieben von Werner am 03. Oktober 2022 19:16:25:

Als Antwort auf: Re: Klar geschrieben von Heiko Astra 50 kw am 03. Oktober 2022 13:14:05:

Stimmt,

ein Tanker läßt sich für viel weniger Geld bauen, als eine Pipeline - bezogen auf die Kapazität. Und der Energieverbrauch ist kaum mehr. Man denkt, dass Gas, was durch eine Leitung strömt, nicht viel braucht. Tatsächlich aber haben die Pipelines Druckerhöhungsstationen, mit denen der abfallende Druck über die Länger immer wieder neu aufgebaut wird.

Der Vorteil: Pipelines funktionieren auf und ganz besonders auf Land. Und wenn man dann von Land auf das Schiff will, muß man den Druck reduzieren, bzw. auf Null bringen. Das wiederrum kostet Energie. Die guten und sehr guten Anlagen kommen inzwischen im Energieverbrauch auf knapp 10% des Heizwertes des Gases. In unserer Erdgas-Verflüssigung aus den 70ern haben wir noch mit 19% gerechnet.

Sodann muß sich ein Reeder finden, der solch einen Transport mitmacht und dauerhaft garantiert. Solche Untersuchungen haben auch stattgefunden incl. der Möglichkeit, Häfen für die Gasriesen auszubauen. Das ist alles nicht so einfach. aber generell hast Du absolut Recht, der Bau einer solchen Leitung ist alles andere als ökologisch, und dies in mehrfacher Hinsicht. Und wenn sowas dann schon bald nach der Inbetriebsetzung kaputt geht, wird es erst richtig teuer.

Ich denke mal, was jetzt passiert ist, wird es nicht gewesen sein. Der Tag kommt, wo man aus technischen Gründen die Leitung wieder aufgeben muß. Aber bis dahin stecken sich alle näher beteiligten noch mal richtig Kohle in die Tasche. Da wird gemauschelt und getrickst, wie man es nicht für möglich hält. Und währenddessen wird an den Formulierungen für die Öffentlichkeit sorgfältigst gefeilt.

Das Leitungsnetz in Skandinavien, was das Gas zum Lager auf der Felseninsel bei Hammerfest rüber führt, ist von der staatlichen Statoil in Norwegen gebaut worden. Das kommt jetzt auch langsam in die Jahre, funkioniert aber noch prächtig. Dort gibt es einen Rekord zu bewundern, der größte fernbetätigte Kugelhahn als Notstop ist dor eingebaut. Ich hab vergessen, wie groß der ist, aber das Drehmoment des Antriebes liegt bei 1,5 Mio Nm. Die haben schon aufgepaßt, was sie dort geliefert bekommen haben.

Wer Interesse hat, mal auf Google Earth oder Maps auf den Breitengrad 70°41' Nord und 23°36' Ost gehen. Das ist die Insel, auf der die Anlage steht.


Gruß

Werner

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