Re: Vergaser zu groß....Du bringst mich auf eine Idee !!


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Geschrieben von Werner am 04. September 2024 12:03:46:

Als Antwort auf: Vergaser zu groß.... geschrieben von Joachim S am 04. September 2024 10:39:42:

Moin,

ja, mit dem Unterdruck habe ich ja schon Versuche gemacht, indem ich den Luftfilter weitgehend zugeklebt habe. Dann kommt der Motor stotternd etwas höher, aber das kann es eigentlich nicht sein, denn wenn er dann mal richtig saugt, würde das Gemsich viel zu fett werden.

Hauptdüse: das ist eigentlich der falsche Name. Es handelt sich um ein simples Rohr, was VOR der Drosselklappe im Zenturm des Querschnitts endet.

IMG-7230

Das Rohr ist auf der Klappenseite abgeschrägt - kann man auf dem Bild nicht sehen. So wird durch den Unterdruck der Sprit besser abgesaugt, trifft auf die Drosselklappe und wird beim Durchtreten durch die beiden Spalte rechts und links verwirbelt. Wenn die Klappe ganz offen ist, trifft der Strahl genau die Kante der Klappe. Das ist so gewollt und dient der Zerstäubung. Es ist klar, dass auf diese Art keine saubere Dosierung entlang der Lastkurve möglich ist. Bei Vergasern mit Düsennadeln kann man diese höher oder tiefer hängen, kann verschiedene Formen wählen usw. Bei den Motorsägen gibt es diesen Komfort nicht und dann knattert es halt.

Der Benzinfluß wird durch eine Drossel im Vergaser einjustiert. Eine echte Hauptdüse gibt es nicht. Damit aber die Abschrägung des Zuleitungsrohrs nicht beim Einbau in die falsche Richtung zeigt, gibt es einen kleinen Schlitz auf der Rückseite - wenn man den Vergaser öffnet. Ich vermute es nur, bin aber ziemlich sicher, dass der Schlitz für die Montage wichtig ist. Verdrehen läßt sich da nichts, das Rohr ist offenbar eingepreßt.

Wäre der Vergaser kleiner, hätte man richtige Geschwindigkeiten im Rohr und er würde besser saugen. Bei hohen Drehzahlen würde der Druck abnehmen und die Geschwindigkeit zunehmen. Da die Zufuhrdrossel auch dem quadratischen Widerstandgesetz folgt, wäre bei doppelter Geschwindigkeit der Luft auch in etwa der doppelte Benzinfluß anzunehmen. Würde man aber den statischen Druck durch Luftfilterzuhalten absenken, fürchte ich, dass die Dosierung außer Kontrolle gerät.

Die Leerlaufdrossel dosiert die Zufuhr der Benzinmenge, die HINTER der Drosselklappe durch kleine Bohrungen in den Ansaugtrakt geführt werden. Da im Leerlauf dort großer Unterdruck herrscht, ist es offenbar kein Problem, den membrangesteuerten Benzinzufluß in die Membrankammer zu öffen. Ich mag nicht die Hand auf den großen Durchmesser halten, schon beim Durchdrehen des Motors saugt sich der Handteller ganz schön fest. Wenn der meine Hand ansaugt und ich kriege sie nicht wieder weg, säuft der entsprechende Zylinder total ab und ich muß eh abstellen. Dazu kommt die Nähe zum Propeller, das muß man nicht haben. Irgendwann ist es so weit, und man kommt doch mal in den Propellerkreis. Das ist dann Karate-Handkantenschlag hoch 3 !!

Aber eine Drosselklappe zum Anlassen will ich noch bauen für das neue Luftfiltergehäuse. Der Motor hat ja gar keinen Kaltstarter.

Je schneller etwas strömt und je stärker die resultierenden Differenzdrücke sind, desto besser kann man dosieren. Allerdings steigen auch die Verluste und die wollte man wohl nicht haben, denke ich. Der Vergasertyp ist außerdem sehr verbreitet und ich denke mal, das hat mechanisch so halbwegs gepaßt und sie haben ihn genommen. Dass später noch die Einspritzung gekommen ist, zeigt schon deutlich, was damals Stand war. Wäre der Motor super gelaufen, hätte man gewiß nicht noch eine Einspritzung adaptiert.

Also zur Ehrenrettung des Herstellers: die haben echtes Herzblut gegeben. Die Werkstatt war ein Bauernhof und Geld hatten sie keines oder nur ganz wenig. Dafür sind die Ergebnisse schon respektabel und inzwischen ist das auch eine richtige Firma mit Aufträgen und Abnahmen durch Prüfer usw.

Mein Ziel ist es, den Öffnungsdruck der Membranen so weit zu senken, daß ich davon ausgehen kann, dass der Motor beim Gasgeben überschwemmt wird mit Sprit. Vorher werde ich aber den Öffnungsdruck beider Membranen genau testen, Ich bin der Ansicht, dass denen nichts fehlt und sie sehr gleich sind. Zumindest zeigen sie gleiches Verhalten.

Wenn das klappt, dass die Membranen den Motor fluten, aber trotzdem auch dicht schließen im Stand, dann wird mit der Haupt"düsen"drossel der Sprit auf die Menge dosiert, die der Motor braucht. Das wird eine filigrane Angelegenheit und es muß klar sein, dass solche Veränderungen nicht unbedingt die Zuverlässigkeit im späteren Betrieb erhöhen.

In jedem Fall möchte ich vermeiden, dass die Benzinzufuhr durch das Einlaßventil in der Membrankammer geregelt wird. Das wäre mir viel zu unsicher. Die Kammer sollte immer gut gefüllt sein und die Hauptdrossel soll dosieren, dann braucht man nicht zu befürchten, dass der Motor im Benzin ertrinkt.

Andere Vergaser wären sicherlich schöner, passen aber nicht unter die Haube und müßten auch mit der Schrägstellung klar kommen. Vielleicht setze ich tatsächlich mal kleinere Ringquerschnitte unmittelbar vor die Vergaser, so ähnlich, wie beim Turborestriktor. Wenn ich das damit in den Griff kriege und auf etwas Leistung verzichten muß, wäre das nicht schlimm.

Ich könnte einfach die großen Ansaugteile, auf die der Luftfilter gesetzt wird, abschrauben und auf der Drehbank nachbilden. Dabei dann einfach das Loch in der Mitte etwas kleiner und wieder probieren. Klein anfangen und ggf. noch mal weiter aufdrehen. Mannmann, wenn ich drüber nachdenke, ist das vielleicht der bessere Weg erstmal.

Gruß

Werner

und danke für das Mitdenken, wenn man alleine da sitzt und nur denkt, geht man doch nicht alle Wege bluemchen

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