Re: Jepp...


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Geschrieben von Joachim S am 25. September 2024 18:28:06:

Als Antwort auf: Jepp... geschrieben von Peter vdl am 25. September 2024 16:52:34:

Hi Peter,

unsere Bude hat auch angefangen mit "Elektrik lassen wir uns von wem Anders basteln".

Basteln war auch das richtige Wort.

Die Aufträge wurden mehr, und vor Allem größer, wir bauten ne richtige Elektroabteilung auf.

Unsere E-Pläne und die Ausführung ernten bei den Kunden ne Menge Lob. (Auch wenn nie alles 100% perfekt ist, so sind wir doch glatt überm Durchschnitt). Unser Ivan macht da nen tollen Job.

Das Equipment für Isolationsmessung und Übergangswiderstand und was da so anfällt, haben wir uns dann notgedrungen auch zugelegt.

Man darf die Cheffes da aber nicht überfordern ;-)

Irgendwann besteht ein Kunde darauf, dass das gemacht wird. Und dann kauft Cheffe das auch.

Wichtig ist auch, es muss nicht immer das High-End-Gedöns sein. Und man sollte auch gut nachdenken, ob man wirklich alles mit Sensoren zupflastern muss, alles gegeneinander dreifach verriegelt und vernagelt sein muss. Oder ob man sich nicht mal zurück lehnt, und ne Runde Gehirnschmalz in die Richtung investiert, ob nicht ein einfacheres Konzept denkbar ist...

Bei uns z.B. haben Servoachsen keine Endschalter. Und wenn sie nen soliden Anschlag haben, dann referenzieren wir auf diesen Anschlag. Drei Sensoren weniger.

Man glaubt nicht, was das im Detail spart... Nicht nur Material, auch an Aufwand, die noch irgendwo unterzubringen und anzuschließen. Und am Ende sorgen DIE Dinger dann mit Fehlfunktion für den Ärger, den sie vermeiden sollten...

Bauen wir nen Stopper für Pakete in eine Rollenbahn, dann frag ich mich, braucht der Sensoren für oben oder unten? Wenn die Endlage nicht erreicht wird, dann wird die Maschine nicht funktionieren. Egal, ob die Steuerung das nun weiß oder nicht... Wenn das Kabel abreißt, der Sensor verstellt ist, haben wir Störungen. Wahrscheinlich mehr, als wenn wir drauf vertrauen, dass der Stopper seinen Job schon machen wird.

Und man muss ich da natürlich auch fragen: "Was passiert, wenn ich es nicht mitkriege, geht dann richtig was kaputt?" Meistens ist die Antwort "nein". Dann wäre es fast schon fahrlässig, die Sensoren trotzdem zu verbauen.

Manch ein Beschäftigter reitet seinen Laden damit auch glatt in den Ruin, dass er meint, für seine Arbeit wäre nur das allerteuerste Werkzeug so gerade ausreichend. Und da er ja der Fachmann ist, und keiner es besser weiß... Am Ende versteht er dreiviertel der tollen Funktionen seines Messgeräts nicht mal.

Er würde es meist anders sehen, wenn er es selbst bezahlen müsste. Da muss man die Chefs schon verstehen, die den Laden zusammen halten müssen, und am Monatsende die Kohle für nen arschvoll Gehälter zusammen haben müssen.

Dass das nicht so einfach und selbstverständlich ist, hab ich schon erlebt.

Du machst das schon. Pö a Pö ist der richtige Weg. Und am Ende lehnt der Chef sich stolz zurück und denkt sich, "na, da hab ich doch wieder den richtigen Riecher gehabt, als ich den Peter eingestellt habe"

Gruss Jo


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