Re: Impulsgeber ist ein präziser Fachbegriff...


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Geschrieben von Hans Fürthbauer am 03. Juni 2010 19:37:20:

Als Antwort auf: Impulsgeber ist ein präziser Fachbegriff... geschrieben von Horst E am 03. Juni 2010 12:49:08:

Hallo Horst,

vielleicht hab ich in der ganzen Diskussion was übersehen, aber in der Kfz-Motorelektronik bringt uns ein Begriff "Impulsgeber" nicht weiter. Das kann alles Mögliche sein: ein Drehzahlgeber, ein Bezugsmarkengeber, ein Kurbelwellengeber, ein Nockenwellengeber, ein induktiver Geber, ein Hallgeber, ein magnetoresistiver Geber ..., usw. Ein Kfz-Techniker muß in der Lage sein, einen Geber eindeutig im gebräuchlichen Fachjargon benennen zu können.

Die Frage "welches Meßgerät?" stellt sich für mich nicht. Wenn ich Signalbilder von Impulsgebern der Motorelektronik schnell und sicher beurteilen will, dann brauche ich ein Oszi. Nur damit kann ich die Signalform, die Polarität, die Amplitude usw. erfassen.

Zwei Beispiele:

1.) Wenn bei dem Drehzahlgeber für die EDC mit Verteilerpumpe, dessen Funktion ich weiter oben heute beschrieben habe, die Signal-Polarität falsch ist, springt der Motor nicht an oder dreht hoch. Die Auswerteschaltung im Steuergerät erwartet nämlich die positive Flanke zuerst. Wenn zuerst die negative kommt, wird das Signal nicht akzeptiert. Davon kenne ich mehrere Fälle.

2.) Bei einem Benziner mit Motronic gab es früher mal ein Inkrementenrad aus Blech. Mit 58 Zähnen und der üblichen Zahnlücke als Bezugsmarke. In meiner damaligen Organisation wurden 2 Motoren aus Kundenfahrzeugen angeliefert, die manchmal ganz normal gelaufen sind, manchmal aber heftig geklingelt haben, was auch zu Kolbenschäden geführt hat. Die Werkstätten waren ratlos.

Ursache des Problems war in beiden Fällen eine leichte Delle an einem der Zähne, die im Herstellprozeß entstanden ist. Sie war kaum sichtbar, wurde aber vom Steuergerät gelegentlich als Bezugsmarke akzeptiert. Dadurch kam es zu einer erheblichen Frühzündung. Mit dem Speicher-Oszi haben wir die Signale des Drehzahl- und Bezugsmarkengebers erfasst und als endlos langen Papierstreifen ausgedruckt. Damit konnte man die Delle vereinzelt über die Signalform erkennen und dann bei nochmaliger genauer Betrachtung des Inkrementenrads auch sehen.

MfG Hans F.

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