Re: Lehm und Fehlertoleranz


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Geschrieben von marcel-der-franzos am 13. August 2015 14:32:21:

Als Antwort auf: Re: zieht im Sandstein wirklich Feuchtigkeit nach oben? geschrieben von Johannes D am 13. August 2015 13:46:22:

Hallo Johannes,

Die Fehlertoleranz ist an meiner Baustelle im ersten Winter wichtig geworden.
Außen soll ja erst frühestens nach ca 12 Monaten verputzt werden wegen der Setzungsrisse.
So habe ich dann schon mal im Innenbereich ca 10 Tonnen Lehm spritzen lassen. Nachdem ich die Arbeiten nach dem Trocknen wieder neu ausgeführt habe - Der Lehm hat wegen zu großer Lagenstärke auf ca 40% der Fläche geschüsselt - kam die Weihnachtszeit. Wir sind ab zu den Schwiegereltern gefahren um die Weihnachten dort zu verbringen. Nun kam schon in der ersten Nacht ein Unwetter mit richtig viel Niederschlag und Schlagregen. So richtig mit doll Wind. Kurz darauf ein zweites.
Unser Mauerwerk ist geklebt und die Fugen sind nicht mit Speiss gefüllt, sondern eigentlich über die Verzahnung dicht. Eigentlich.
Aber nicht bei Schlagregen .
Auf der Regen/Wetterseite ist der Verputz praktisch komplett abgewaschen worden. Komplett!
Resultat: 1.000de Liter Wasser im Haus , im Keller 8cm hoch, Alles nass wie aus der Bach (Mittelhochdeutsch für Fluss) gezogen.
Also soschnell wie möglich trocknen!
Leider haben die Industrietrockner erst ab 9 oder 10°C den Betrieb aufgenommen. Also Heizen und Trocknen. Mit insgesamt 9KW 24h am Tag über nicht ganz 3 Monate hinweg.
Die Dachisolierung war noch nicht eingebaut, daher Kondensat an den OSB Platten, die zu den Sparren hin abdichten. Nach 1 Monat wurden die teils weiss teils schwarz. Ende März vollflächig 1cm Dick bewachsen! Und praktisch alle Wände auch. teils sind Samen ausgetrieben.
Hier kam der Konrad ins Spiel zur Beseitigung des Schimmels.
Der Schimmel wurde an einem Nachmittag beseitigt und es ging von vorne los:

Es wurde also nochmals alles verputzt, um dann festzustellen, dass die Farben, die verwendet werden sollen den Wischtest nicht bestehen. Der Verputz hat gesandet (Sand verloren beim Drüberreiben mit den Händen).
Nun haben wir eine Grundierung draufgezogen und nochmals mit Kalk verputzt.

Wir einfach das gewesen wäre im ersten Herbst direkt mit Kalk zu verputzen, kein Bauschaden beim Sturm. Keine 25.000kWh Strom in die Trockung geballert , kein 3 Facher Putzauftrag und ein Umzug fast 2 Jahre früher.

Im Weiteren Verlauf des Bauens hat sich im Keller 2 oder 3 Mal Wasser ausgebreitet. SChlauchabgeplatzt und ähnliches. Es war nie mehr als 0,2 bis 1cm Wasser , das sich aber doch mehr als 15cm hochgezogen hat. Dort war die Wand eigentlich fertig. Auch war im Bodenbereich Isolierung eingebaut...

Kannst du nachvollziehen, warum ich Lehm nicht so prickelnd finde? Reiner Kalkputz hätte das alles mitgemacht ohne dass was passiert wäre. Vielleicht eine Verfärbung, mehr aber nicht.

so jetzt geht es mir wieder besser.

Was der Experte alles macht weiss ich nicht. Er hat eine extrem umfangreichte Seite, die mindenstens absichtlich genauso durcheinander ist. Nirgends eine einzige Zusammenfassung. Die kann man durch lesen und Verstehen bekommen (das ist auch seine Absicht) oder gegen Bezahlung eines Entgeldes. Sein Honorar war mit das beste was ich investiert habe auf meiner Baustelle.

Grüsse

Marcel

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