Leute, machts nicht zu kompliziert!


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Geschrieben von Werner am 08. Februar 2017 20:13:12:

Als Antwort auf: Kegelradgetriebe geschrieben von waldi am 08. Februar 2017 15:43:36:

Moin,

das Vorhaben an sich ist schon tricky genug. Dort noch Extras reinzubringen, halte ich nicht für gut. Zwei Motoren sind auch nicht billiger, als einer, auch nicht besser handhabbar.

Wenn zwei Motoren über EINEN Regler angesteuert werden sollen, muß man einiges tun, damit das zueinander paßt. Es geht und wird auch gemacht, ich kenne ein Drehflüglermodell mit zwei Rotoren (so eine Art Banane, aber Eigenkonstruktion) bei dem die Rotoren deshalb sich nicht berühren, weil sie elektronisch synchronisiert durch zwei Motoren mit einem Regler angesteuert werden. Der Betreiber dieses Unikums muß beim Anlauf aufpassen wie ein Schießhund, daß beide Motoren gleichzeitig mitkommen. Wie oft unterbricht er den Start und stellt die Rotoren erstmal wieder richtig !! Im Flug tut er alles dafür, keinen der Motoren zu überlasten, sonst riskiert er einen Magnetfeldspringer und der Rest ist dann "siehe unten" - oder auch "gut geerdet", wie die Elektromodellflieger sagen. aetsch

Wenn Jo beide Wellenenden anzapfen will (was ich auch nicht tun würde), muß er die Motoren so einbauen, daß die Magnetfelder sich exakt gleichen. Das darf gerne auch mal genauer sein, als 1 Winkelgrad. Trotzdem können zwischen den Motoren auch Ströme auftreten, die was versauen. Wahrscheinlich haben die sogar Vorzugsdrehrichtungen, sodaß die absolute Symmetrie gar nicht gelingt.

Wenn man zwei Regler nimmt und glaubt, daß es damit gut ist, kommt ein anderes Problem zum Tragen. Einer kriegt immer mehr, als der andere, beide müssen aber die gleiche Drehzahl laufen. Die daraus entstehende Unruhe kann sogar dazu führen, daß die Elektroschwingungen bis zurück ins Stellteil gehen und dort Unheil anrichten. Zwei Regler sind auch wieder teurer, als einer.

Von den Greyhound-Bussen der 80er Jahre weiß ich, daß deren 2Takt-Motor aufgerüstet wurde mit Anblasen durch einen E-Puster. Ich meine, daß wäre ein Kreiselgebläse gewesen angetrieben von einem Spindelmotor einer Werkzeugmaschine. Damit wurde das Anfahren der Busse deutlich verbessert. Diese Zusatzgebläse haben etwa 5kW aus dem Bordnetz gezogen, dürften also in ihrer mechanischen Leistung bei etwa 4kW gelegen haben.

Aus meiner Sicht sollte Jo sich noch einmal überlegen, ob er die 10kW wirklich braucht. Schön ist freilich, Reserve zu haben, aber unnötiger Aufwand ist auch Käse.

Gruß

Werner

(der gerade wieder den Praxisschock aufm Schiff mitbekommt. Bis das mal alles läuft, da könnte es einem leid werden)


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