Der Düsenkühler


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 10. September 2020 20:15:45:

Als Antwort auf: Re: Erzählt mir doch mal was zum "laminaren Fliegen"... geschrieben von Johannes Pröfrock am 07. September 2020 19:49:08:

hat die Flugzeuge nicht voran getrieben. Schön wäre es, wenn davon tatsächlich Schub käme. Nein, aber die Anordnung mit kleinem Einlaß und etwas größerem Auslass hat einen günstigeren Widerstand dargestellt, als die bis dahin üblichen Kühleranordnungen.

Generell hat man in der Zeit der schnell fliegenden Kolben versucht, die Kühlerfläche so klein, wie möglich zu halten. Damit waren die Temperaturdifferenzen Kühlwasser/Luft automatisch ziemlich hoch. Einen Autokühler würde man so z.B. nicht auslegen.

Die englische Spitfire hatte die Eigenart, dass der Motor schon am Boden überhitzen konnte. Als Grund wurde häufig genannt, dass die Fahrwerksbeine unmittelbar vor den Kühlern ausgefahren wurden. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die Kühler waren einfach so ausgelegt, dass sie richtig Fahrtwind brauchten, um effektiv zu kühlen. Da sie nicht im Propellerluftstrom lagen - so wie bei der Mustang - mußten die Piloten die Bodenlaufzeiten möglichst kurz halten.

Bei einer Temperaturdifferenz für die Auslegung von 50 K wurde die Luft zwar erwärmt beim Durchstreichen durch den Kühler, aber nicht so weit, dass der Volumenzuwachs zum Antrieb des Flugzeuges hätte dienen können. Dazu war auch der Widerstand zwischen den Lamellen viel zu hoch.

Es ist ein wenig so, wie mit der Wassereinspritzung, die im zweiten Weltkrieg zum ersten Mal aufkam. Im nachherein werden solchen Dingen Funktionen zugeschrieben, die sie nicht hatten - zumindest nicht in der euphorisierten Form.

Gruß

Werner

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]