Nicht die Bierdosen, sondern die Platte ist es


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Geschrieben von Werner am 12. November 2021 16:29:56:

Als Antwort auf: Re: die beste Antwort: Manch braucht Bierdosen für die Synchronisation ;) geschrieben von Werner am 12. November 2021 08:51:04:

Moin,

jetzt habe ich meinen Irrtum erkannt.

Wir beginnen mit einem Metronom, was auf der Platte steht (und auf den Bierdosen).

Das Metronom wird gestartet. Das Gewicht des Pendels wird nach rechts beschleunigt durch den Antrieb des Metronoms. Aufgrunde der Reaktion weicht die Platte zusammen mit dem Metronomkörper nach links aus. Nein, nicht ganz richtig, sie BEGINNT, nach links auszuweichen.

Schon kurz nach der Beschleunigung durch das Anschalten, wird das Pendel durch seine Geometrie und Schwerkraft wieder abgebremst, stoppt also die Bewegung der Platte und beginnt, sie in die andere Richtung zu bewegen. Das Beschleunigunsmaximum liegt im rechten Totpunkt des Pendelgewichtes. Zu dieser Zeit befindet sich die Platte schon wieder auf dem Rückmarsch und bekommt noch mal einen Geschwindigkeitszuwachs. Bis hier sind Bewegung und Gegenbewegung noch unsymmetrisch.

Durch die rel. hohe Geschwindigkeit der Platte nach rechts wird nun das Pendel weiter nach links ausgeschlagen, als es seiner Position auf ruhender Unterlage entsprechen würde. Die Ticker-Frequenz ist dadurch etwas langsamer. Man hört das kaum bei den vielen Geräten, aber es muß ja, sonst könnten sie nie zusammenkommen.

Aber zurück zum Einakter: durch das stärker ausschlagende Pendel entsteht eine höhere Kraft im linken Totpunkt, die dafür sorgt, dass die sich bewegende Platter stärker abgebremst wird und vielleicht sogar schon genau stehen bleibt. Wie immer sie sich in diesem Moment bewegt, es dauert nur ein paar Takte, dann haben sich durch diesen Mechnismus Platte und Metronompendel synchronisiert und schwingen symmetrisch um die ursprüngliche Ruhelage.

Stellt man jetzt ein Metronom ohne Antrieb auf die sich bewegende Unterlage, so wird es schon bald im selben Takt mit seinem angetriebenen Partner tickern, weil es von der Platte dazu angeregt wird.

Würde man zwei Metronome exakt gegenläufig starten, dann würde sich die Platte nicht bewegen und beide Pendel glichen sich genau aus. Dann reicht aber die kleinste Abweichung aus, um eins der Pendel zu beschleunigen und das andere zu verlangsamen. Das Gleichgewicht wäre also labil. Kaum aus der Gegenschwingung gebracht würden sich beide Geräte sehr bald synchronisieren und im Gleichtakt tickern.


Mit vielen Metronomen geht das genau so.


So, der Dirigent ist bereit, die Musik kann beginnen.

Hier gibt eine Maschine den Takt vor:

https://www.youtube.com/watch?v=roj7KnKql_A

Gruß

Werner

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