Was soll gerettet werden?


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Geschrieben von Obi am 23. Oktober 2022 08:30:38:

Als Antwort auf: Re: schöne Maschine - bitte retten... geschrieben von Joachim S am 22. Oktober 2022 23:55:03:

Moin beisammen,
Waldi und ich haben ja eines gemeinsam: vor lauter Drang nach Vollkommenheit ziehen sich die Projekte eine halbe Ewigkeit hin.

Die hausbackene und kaum verwüstliche Technik als technisches Denkmal so museal wie sie ist retten hat auf jeden Fall etwas.
Meine Presse aus dem Hause Auerbach & Scheibe (Umbenennung der Firma erfolgte 1948, da kann man sich ausrechnen, wie alt das Ding mindestens ist) ist auf dem besten Weg, wieder technisch so aufzuerstehen, wie sie damals gebaut wurde.

Geht es jetzt darum, irgendeine als Drehmaschine verfügbare Drehmaschine zu haben oder darum, eine potenziell unsterbliche Drehmaschine im nahezu originalgetreuen Bauzustand zu haben?

Die Welle an sich ist nach den hier gezeigten Bildern essentiell, was dann letzten Endes für mich heisst: Ohne diese Welle geht eh nichts!

Ich muss allerdings auch zugeben, dass mich die "nicht tot zu bekommen"-Technik fasziniert. Die Gustloff-Drehmaschine, die vor etlichen Jahren von Allradler zu meinem Nachbarn gefunden hat, wurde angeblich nur in den Jahren des 2. Weltkriegs gebaut und überlebt wahrscheinlich auch den gerade aufkeimenden 3. Weltkrieg im jetzigen Bauzustand.
Ohne Elektronik und Sachen, die nach dem Ende des Herstellers oder dessen Mitarbeiter(n) der jeweiligen Elektronik kaum noch einer versteht.

Derzeit liebäugle ich selbst damit, das Erbstück eines Freundes in Tschechien wieder sauber zum Funktionieren zu bringen. Die Drehmaschine kann bereits elektronisch gereglt - in Abhängigkeit der Position des Planschlittens - konstante Schnittgeschwindigkeit. Man könnte die derzeit immer wieder vorkommenden Drehzahleinbrüche beseitigen, indem man eine neue Steuerung dran baut oder gleich eine gebrauchte CNC-Maschine holt.
Es hat aber auch seinen Reiz, eben die kaum verwüstliche Röhrentechnik wieder im Sinne des Erfinders in Ordnung zu bringen. Ein Fall für die Unterstützer des Radiomuseums bei mir um's Eck?

Computer haben durchaus ihren Reiz.
Damit lassen sich Änderungen mit wenig mechanischem Aufwand schnell verwirklichen. Aber wehe, wenn die Versorgung an billigen Komponenten versiegt. Wir erleben ja derzeit das Versiegen der Neufahrzeugproduktion, weil Steuergeräte nicht mehr geliefert werden können. Shit happens?

Gruß,
Obi

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