Der Sechskant und die Schlüsselweite...Bremse ist ferig


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Geschrieben von Werner am 28. Januar 2023 01:04:10:

Moin Männers,

gleich vorweg, es ist überstanden. Aber . . . . . ich habe bei der Konstruktion meiner Supersteuerpatentbremse etwas übersehen.

(peinliches Schweigen)

(immer noch peinliches Schweigen)

(jetzt muß es aber raus1)

Die Schlüsselweite eines Sechskantes ist nur die Schlüsselweite, nicht aber der notwendige Durchmesser, damit man den Sechskant auch drehen kann. Hier mal ein Bild von meinem Bremsverteiler:

IMG-6390


Na und, was ist ? Die beiden kleineren Löcher neben dem Vierkant sollen je eine M5 Schraube mit Sechskantmutter aufnehmen. Das CAD Bild dazu war im Beitrag http://fmso.de/forum/messages/440070.htm
zu sehen. Was man nicht sieht, ist, dass die Sechskantmutter ins "Fleisch" des Verteilers reingeht. Hätte ich die Ansicht nur mal gedreht UND dabei nachgedacht . . . . aber gut, passiert ist passiert. Aber wie bekommt man jetzt in ein Teil, was sich kaum noch richtig irgendwo einspannen läßt eine Riefe hinein, damit sich eine Sechskantmutter drehen kann. Feilen, knabbern, Fräsen, Ätzen, Erudieren ?

Es gelang schließlich, mit einem Holzbohrer (Ihr lest richtig) und einer gewagten Einspannung im Werkzeughalter der Drehbank und mit händischem Festhalten so ganz nach und nach eine Riefe zu kratzen, die das schon nicht sehr schöne Teil noch häßlicher gemacht hat, aber jetzt tatsächlich auch die Muttern sich drehen läßt.

Maiaiaiai, was glaubt Ihr, was es allein gedauert hat, die schwarzen Polyethylen-Buchsen zu fertigen. Ich wollte Plastik, weil das in anderen Konstruktionen auch schon seit vielen Jahren ohne Schmierung einen wunderbaren Dienst tut. Nur habe ich noch nie so winzige Dinger gebaut. Die kann man nicht in die Drehbank spannen, da sind die platt. Ich habe ein Gewinde in einen PE-Stopfen gebohrt, dann eine Schraube ins Futter gespannt und die Büchse auf der Schraube gedreht. Dann habe ich die Schraube mühsam rausgedreht und mit einem Bohrer quasi von Hand das Gewinde rausgebrasselt. PE hat die Eigenschaft, selbst scharfe Werkzeug einfach zu ignorieren und drüber hinweg zu gleiten. Wenn man dann eine Maschine nimmt und richtig Drehzahlen, dann schmilzt es einfach und babbt überall dran, wo es nicht soll - mal davon abgesehen, dass bei den Abmessungen ein Einspannen sowieso nicht mehr gegangen wäre.Mir tut schon wieder die Hand weh, wenn ich dran denke.

Ok, Messing wäre auch gegangen, aber als Abstammender von echten Ostfriesen habe ich nun mal auch meinen Dickkopf.

Nach dem die Riefen angebracht waren, sah das Ding so aus. Man muß schon genau hinschauen, um die alles entscheidende Riefe überhaupt zu sehen:

IMG-6407

Vielleicht fällt jemandem auf, dass unterhalb des ganzen an der Bowdenzugverstellung auch Sechskant-Kontermuttern sind. Und ja, auch die ließen sich nicht drehen aus dem gleichen Grund. Deshalb mußten in den Korpus auch noch entsprechende Ausbuchtungen:

IMG-6410


Aber die Ideen kommen in der Werkstatt und nicht am Schreibtisch. Dort denke ich mir was aus, aber die Realisierung ist noch mal ein zweites Paar Schuhe. Da bin ich immer wieder überrascht und auch tief befriedigt, wie es dann irgendwie doch gelingt.

Jetzt ist das Teil eingebaut und auch eingestellt. Bremsprobe konnte ich nur in der Wohnung machen. Es bremst, aber wie doll, dass läßt sich so nicht feststellen. Ich habe aber ein gutes Gefühl.

IMG-6432


Die abstehenden Enden der Züge muß ich noch irgendwohin verbannen. Momentan will ich sie noch nicht einkürzen, ehe die Einstellung nicht getestet ist.

Gruß

Werner


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