Beschleunigungszeit und Fahrgeschwindigkeit sowie Reinigungsgasstoß


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Geschrieben von Obi am 03. August 2024 03:02:02:

Als Antwort auf: Re: Auto läuft, TÜV neu mit super Abgaswerten geschrieben von MarkusZ am 30. Juli 2024 08:58:54:

Servus Markus,
Du schreibst:
"Bei der AU mit HVO100 hat der Dekramann Augen gemacht und einen Daumen nach oben gegeben: Trübungswert 0.68 - erlaubt wäre 2.0 gewesen"

Es hilft ungemein, vorher den Motor warm zu fahren und ihn kurz vor der Prüfstelle zwei, dreimal in den Begrenzer zu jagen. Dann fliegt der über Jahre im Auspufftrakt angesammelte Ruß großenteils hinaus und das Messgerät bekomt nichts davon mit. Das nennt man auch "Reinigungsgasstoß".
Zudem hat man während der Prüfung auch reichliche 0,5s Beschleunigungszeit, um den Motor von der Leerlaufdrehzahl in den Begrenzer zu jagen. Wenn man also selbst auf das Pedal treten darf, braucht man keinen Ziegel drauf fallen lassen. Gemütlich drauftreten und das dann zweimal im gleichen Tempo wiederholen hat mir in der Vergangenheit bei in Sachen Abgastrübung kritischen Kandidaten auch schon viel geholfen. Selbstverständlich möchte ich nicht behaupten, dass HVO100 garnichts bringt. Ruß, der wegen vollständigerer Verbrennung gar nicht erst entsteht, ist der beste Ruß, den man beim Auspuff hinausblasen kann. Wie man die Werte bei Verwendung von gewöhnlichem Dieselkraftstoff drücken kann, habe ich ja eingangs beschrieben. Schön, wenn man es nicht tun muss!

"Die Leerlaufmenge fürs Pendlerauto meines Weibchens (110km pro Tag) habe ich jetzt zwischen 5 und 6 mg/Hub eingestellt. Mal schaun ob er damit vielleicht mal die 5 Liter/100km Barriere nach unten knackt."

Die Leerlaufmenge kommt mir ein wenig hoch vor. Der 1Z in einem Audi 80 (gehörte dem Onkel eines Freunds) war bei ungefähr 4,2mg/Hub, als der vor einer gefühlten Ewigkeit am VAG-Com hing. Die Position des Pumpendeckels zum Gehäuse und Stellwerk spielt sicher auch eine Rolle.

Letzten Endes wüsste ich auch gerne, welches Tempo Deine Frau auf welchem Streckenprofil vorlegt.
Mein Weg zur Arbeit ist sehr genau 43km lang, 23km davon Autobahn. Davor und danach über Land mit Ortsdurchfahrten.
Ich habe über die letzten 3 Tankfüllungen 4,7l/100km, 4,6l/100km und 4,8l/100km verbraucht. Der Wert für die letzte Tankfüllung wundert mich nicht. Am Montagmorgen war von Augsburg bis Günzburg das Tempo, das erlaubt war (ein paar Bereiche, in denen auf 120km/h begrenzt ist) oder Vollgas angesagt. Man macht es halt, um den Termin von Frau Tochter nicht platzen zu lassen ohne selbst zu spät zur Arbeit zu kommen.
Mein potenzielles Rennpferd kratzt übrigens an der 460000km-Marke mit einem freundlichen Ölverbrauch von ca. 1l/10000km. Man kann auch sagen, dass mindestens die Hälfte dessen, was ich 6000km nach Kauf nachfüllen musste, einer Hand voll inzwischen behobenen Undichtheiten geschuldet war.

Nächstes Jahr im November kann ich voraussichtluch den 5. Ring ans Kühlergitter und auf die Heckklappe kleben. "Bei Audi steht jeder Ring für 100000km" sagte nämlich ein Meister aus meinem Wohnort.

Was den Verzug der Kopfdichtfläche angeht, hilft wohl wirklich nur den Block zu planen und dann fahren, bis der Block unbrauchnar ist. Die von den "Rumpeldüse"-Motoren bekannte Zuganker-Technik in den Wirbelkammerblock nachrüsten wird vermutlich mit vertretbarem Aufwand nicht drin sein. Genial ist der Gedanke natürlich schon, dass man die Zylinderkoofschrauben und die Pleuellagerschrauben mit einer im Motorblock axial verschiebbaren Langmutter verbindet und somit den Motorblock an sich entlastet.

Gruß,
Obi

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