5,67 ist ein bißchen sehr hoch, das schaffste nie, aber sonst . . top !


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Geschrieben von Werner am 19. August 2025 10:54:01:

Als Antwort auf: Re: Eine thermodynamische Berechnung ??? geschrieben von Heinz am 18. August 2025 11:32:19:

Mit der Berechnung sollten wir mal was rechnen und dann ausprobieren. ich bin ein viel zu schlechter Mathematiker, um Differenzialgleichungen zu lösen. Für mich muß eine Berechnung zum Ziel führen, und da landen die hochmathematischen Dinge meist weit daneben. Aber für die Hochschule usw. ist das schon alles richtig.

Ich rechne lieber mit 4 oder 4,5 Schwärzungsgrad, kommt auf die Schwärze drauf an. Bei alten Klamotten, die häufig angefaßt wurden, sieht man den schwarzen Lack häufig sogar schon etwas spiegeln. Da ist dann nix mehr mit ideal schwarzem Körper.

Ab hundert Grad kann man die Konvektion auch übergehen, die ist eh dermaßen schlecht zu handhaben. Was heißt schon "in ruhender Luft" selbst indoors laufen immer irgendwelche Lüfter und unser Kram steht fast immer draußen.

Wenn spiegelnde Bleche, z.B. Edelstahlpanels verbaut sind, merkt man schon eher einen Einfluß, sowohl durch Windschutz, als auch durch Rückstrahlung.

Scheint die Sonne mal längere Zeit auf ein Blech, kann man es nicht mehr anfassen, gefühlte 80 °C, was aber nicht stimmt, ab 45° zieht man schon die Hand schnell weg.

In der Praxis geht auch ein Riesenbeitrag in reine, metallische Wärmeleitung Richtung Ventil, Kabel und alles, was da noch dran hängt, sogar die Tag-Nr.-Schilder werden gelegentlich warm.

Was gibt es an dem delta T hoch 4 zu bewerten ??

Verstehe ich nicht, das ist einfach so.

Wir haben rel. häufig das Problem, dass ein heißer Abgasstrom "ein wenig" kälter sein soll. Dann rechnen wir uns tot, an der Wärmeübertragung eines heißen Rohres an die Umgebung. Das ist immer spannend, WER dabei WAS rauskriegt. Meine Kollegin hatte mal 6 Meter Rohr, wo ich nur einen Meter gerechnet habe.

Ein Dreiwegeventil, geeignet für 350 °C hat das Problem gelöst. Das kurze Rohr, also "meins" wurde isoliert, und der längere Zweig blieb unisoliert. Das Regelventil stand bei Normalbetrie auf nur wenigen Prozenten Öffnung - ein teurer Spaß.

Unlängst hat sich an unserem Reaktor ein Phänomen gezeigt, was zunächst gut aussah, sich dann aber als böse Falle entpuppte. Die Leistung wurde besser, die Außenwandtemperatur des Ofens sank etwas ab, aber die Freude war von kurzer Dauer. Es hatte sich Schlacke gebildet, die spiegelnd und glänzend, allmählich rückwärts in den Ofen geflossen ist, bis das Reaktionsgas nicht mehr durchging, bzw. der Druckverlust zu hoch wurde.

Es gab tolle Bilder nach dem Abstellen, ich muß den Kollegen noch mal nach fragen, werde sie aber wohl kaum hier zeigen dürfen.

Die normalen Strahlungsmesser sind in der Regel auf 85% schwarzer Körper eingestellt, zumindest steht das an meinem so dran.

Bei hohen Temperaturen ist das eh alles egal, einen Ticken mehr, und das Doppelquadrat schlägt zu und degradiert den Schwärzungsgrad zur Nebensache.


Die Gasphase in Kaltlagertanks ist ein hervorragender Isolator. Unten schwappt die eiskalte Suppe mit -104 oder sogar - 163 °C und oben das Tankdach ist warm - Umgebungstemperatur. Die Schichtung des Gases ergibt sich von selbst weil das kalte Gas unten bleibt und das warme oben. Es gibt also einen Temperaturgradienten über die Höhe der Gasphase, der häufig auch meßtechnisch erfaßt wird. Gase, wie Methan oder Ehtylen haben einen schlechteren Wärmeleitwert, als eine normale Isolierung. Der Leitwert wird im Labor auch so gemessen, von oben die Wärme, unten der Empfänger.

Also warum wird zwischen Tankdach und dem eigentlichen Lagerraum noch mal eine Isolierdecke gehängt?

Ich weiß, das Du es weißt.

Chapeau

Werner

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