Widerspruch in sich


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Geschrieben von waldi am 26. September 2020 22:58:50:

Als Antwort auf: Re: Bei aller Kritik, die sicherlich angebracht ist muss man unterscheiden ... geschrieben von Heinz am 26. September 2020 20:01:53:

Servus Heinz,

Jou, da ist noch viel aufzuarbeiten. Soviel ist klar.
Allerdings verstehe ich die Autoren nicht ganz, was sie wirklich beweisen wollen.
Auf der einen Seite wird unterm Strich beklagt, Maßnahmen zu verhängen, ohne auf wissenschaftliche Erkenntnisse aufzubauen, bzw. aufbauen zu können. Andererseits verurteilt man die ausgiebigen Testungen, die nicht genau genug zielgerichtet sind. Ich empfinde das als Widerspruch, denn in jedem Fall bringt es Zahlen, die in irgendeiner Weise verwertbar sind. Und sei es auch nur als Bestätigung, dass ein bestimmter Bevölkerungskreis als unproblematisch gelten mag. Wer hat das mal gesagt? "Das Ergebnis ist abhängig von der Fragestellung und der Erwartung des Forschenden." Da finde ich eine unselektierte Testung doch wesentlich neutraler und objektiver, als wenn nur ausgesuchte Fälle zur Untersuchung kommen. Sicher, das ist teurer.
Aber welche Maßnahmen welche Wirkung zeigen, vermag diese Studie auch nicht zu beantworten. Man erfährt lediglich, dass der Lockdown im Verhältnis zum Ergebnis Überdimensioniert war. Ein schlüssiger Beweis, dass es genauso glimpflich ohne diesen abgegangen wäre bleiben die Autoren schuldig, zumal sie sich nur DACH beziehen. Halbwegs verlässliche Zahlen über andere Länder scheinen sie nicht zu haben, oder nicht nutzen zu wollen. Ich lese eine Art Anklage heraus das besagte drei Länder übers Ziel hinausgeschossen sind. Auch, wenn es gefordert wird, die Maßnahmen der Effektivität anzupassen fehlt die Aussage, was als effektiv zu beurteilen ist, wenn man keine Ahnung hat. Irgendwo lese ich immer, das derjenige angeprangert wird, der den kurzfristig zu erwartenden größten Schaden zu verhindern versucht.
Ich finde Alle Studien, die jemals zu diesem Thema gemacht wurden, und werden immens wichtig. Aber sie sollten dazu dienen, in aller Ruhe ausgewertet zu werden um Langfristig eine stabile Strategie gegen Corona zu entwickeln. Noch ist es einfach zu früh für Schnellschüsse, was Lockerungen angeht. Dort, wo die Erkenntnisse als gesichert gelten, gehört angemessen reagiert und angepasst. Aber dort wo Zweifel angebracht sind muss Sicherheit die oberste Priorität haben.
Allerdings, und das wird nicht nur hier gesagt, sollten wir (wer immer das ist) sensibler ob der anderen Erkrankungen, wie Influenza, "normaler" Pneumonie, oder Krankenhauskeimen, sensibler werden und dort den Hebel ansetzen. Dass dies nicht erkennbar in Angriff genommen wird, ist schlichtweg unverzeihlich.

Viele Grüße

Waldi

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