Re: Widerspruch in sich
Geschrieben von Joachim S am 27. September 2020 14:52:31:
Als Antwort auf: Widerspruch in sich geschrieben von waldi am 26. September 2020 22:58:50:
Hi Waldi und Heinz,
dem schließe ich mich an.
Meine Einschätzung:
Die Autoren dieser Studie haben eine vorgefasste Meinung, die sie zu belegen suchen. Es ist auch total OK, von seiner These voreingenommen zu sein, wenn man sie eben trotzdem ehrlich prüft.
Ich sehe das aber nicht im ausreichendem Maße, sondern Ignorieren von Sachen, die ihnen nicht in den Kram passen, gezieltes Auswählen von Studien, die ihre These zu belegen scheinen.
Übersterblichkeit in GB, Spanien, Italien, USA. Kein Thema. Fehlende Übersterblichkeit in D, welche evtl. belegen könnte, dass es NICHT viele Opfer der Corona-Maßnahmen gibt, auch kein Thema.
In praktisch allen Ländern ist die Übersterblichkeit höher als die gezählten Corona-Toten. Könnte das doch belegen, dass die Gegenmaßnahmen ihre Opfer fordern? Ich verneine sie mit Blick auf Schweden, wo es ja kaum Gegenmaßnahmen gab, und die Übersterblichkeit trotzdem über den gezählten Corona-Toten liegt. Interessante Frage. Aber kein Thema...
Zumindest steht zur Frage der Ausgewogenheit der Maßnahmen, dass es unklar sei. Was aber auch wieder andeuten soll, dass die Ausgewogenheit der Maßnahmen höchst fraglich sei.
Dann kommt aber ein Verweis auf eine englische Berechnung zum Wert eines Lebens über ein Jahr. Da wird dann zwar auf ethische Fraglichkeit hingewiesen, aber einbringen kann man sie ja trotzdem mal, wo sie doch so schön die eigene These stützt.
Aber es ist eben so, in der wissenschaftlichen Beweisführung. Die schönste These fällt in sich zusammen, wenn EIN einziges Gegenbeispiel gefunden wird.
Mit Glück aber lässt das Gegenbeispiel sich analysieren, und sich klären, warum die These in diesem Falle ungenau war, und die These kann verfeinert werden.
Wenn von der These außer Verfeinerungen und Ausnahmen nichts mehr übrig bleibt, dann aber sollte man sie fallen lassen.
Diese Einsicht fehlt mir hier. Die Gegenbeispiele werden ignoriert oder verschwiegen. Man müsste sie aber suchen, wenn man seine Thesen vertreten will.
Warum tun die Autoren das?
Warum würde ich selbst sowas tun? Ich glaube, ich neige zu so etwas, wenn Chef was entscheidet, ich aber dagegen war. Und sich herausstellt, dass Chef recht hatte, oder zumindest "so falsch wohl nicht lag"...
Zum Glück kommt das ja nie vor ;-) Oder wenn, wäre ich natürlich stets objektiv, und würde im Gegenteil den Chef zu seiner Vorsicht und dem Weitblick beglückwünschen ;-)
So etwas fällt einer Horde Alphatiere, die sich viel auf ihr Wissen und ihre Intelligenz einbilden, sehr schwer. Schließlich sind sie überaus erfolgreiche Akademiker und vielleicht sogar hervorragende Ärzte. Da liegt doch nahe, dass sie auch schlauer sein müssen, als die Politiker, und deren Job mit Links und nebenbei viel besser erledigen würden. (Ich verweise auf Garys 40 Millionen Bundestrainer).
Es geht ihnen vielleicht auch wie vielen Leuten, die Corona anfänglich unterschätzt haben. (Ich gehöre auch zu denen). Nur gibt es eben auch einige, die ihren Irrtum mit Händen und Füßen verteidigen, und sich dabei doch schnell etwas lächerlich machen.
Trotzdem, ich will das nicht in Bausch und Bogen runtermachen. Einiges ist bedenkenswert und richtig. Wie Waldi schon sagte, wir dürfen es nicht übertreiben, und die Sachen vernachlässigen, wo BEI UNS wirklich viele Leute dran sterben oder leiden. Wir dürfen aber auch nicht den Fehler machen, Corona anhand der Zahlen BEI UNS zu unterschätzen. Wir hatten das Glück, früh mit unseren Maßnahmen dran zu sein, weil wir rechtzeitig gewarnt waren. Ich betrachte das unterm Strich sogar als Beleg für die Wirksamkeit der Maßnahmen.
Die These, dass der R-Faktor schon vor unserem Lockdown runter ging, ist etwas fraglich. Sicherlich, die Deutschen hatten schon ne Menge begriffen und waren vorsichtiger geworden. Dann das Verbot der Großveranstaltungen. Dass wir da aber schon unter 1 lagen? Und alle weiteren Maßnahmen demnach mehr oder weniger unnötig gewesen sein sollen?
Dafür sehe ich nicht den geringsten Beleg. Alle Rechnungen, die es dazu im Nachhinein gab, schienen mir fehlerhaft und mit Gewalt in diese Richtung gebogen. Wir haben sie hier diskutiert.
Gruss Jo
- methodische Ansätze, physikalische Denkweisen Heinz 27.09.2020 17:10 (9)
- Puh.... Joachim S 27.09.2020 23:33 (1)
- Noch ein bisschen was zur Physik... Joachim S 28.09.2020 00:51 (0)
- Re: methodische Ansätze, physikalische Denkweisen waldi 27.09.2020 22:52 (5)
- 40 Mio Bundes-Gesundheitsminister Heinz 28.09.2020 19:18 (4)
- Niveau abartig Wehner 28.09.2020 21:05 (3)
- unterirdisch Weher, Karl 28.09.2020 21:21 (2)
- Wieviele Wehners gibt es hier eigentlich?! (ohne Text) Uli S. 28.09.2020 23:54 (1)
- Re: Wieviele Wehners gibt es hier eigentlich?! Wehner 29.09.2020 14:47 (0)
- Re: methodische Ansätze, physikalische Denkweisen Wehner 27.09.2020 18:55 (0)
- Korrektur... Joachim S 27.09.2020 14:55 (1)
- Re: Korrektur... Uli S. 27.09.2020 16:20 (0)