Rodney Stiff hatte aber einen Opel


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Geschrieben von Werner am 15. Juni 2021 14:50:26:

Als Antwort auf: Re: Die verbreiteten nicht geschrieben von Hanomedes am 15. Juni 2021 12:58:06:

Und da er Maschinen für die Zuckerindustrie hergegestellt hat, konnte er auch die Teile alle aus dem Vollen fräsen. Stolz wurde übringens beworben, dass die Pleuel aus dem Innenkern der Zylinder stammten. Ein Ringbohrer machte es möglich, den Kern nicht zu zerspanen, sondern das Material zu nutzen. Ok, jedem sein Alleinstellungsmerkmal, ich fands ein wenig ulkig.

Dennoch war das erste Vorbild der Motor seines Wagens. Ich find grad die Historie nicht mehr. Meines Wissens war das Auto auch nur mit 2 Liter Motor und er hat eine andere Bohrung genommmen, nee, kann auch nicht. Ich weiß es nicht mehr. Ende der 80er Jahre war das groß in den Flugzeugzeitschriften.

Und Rotax wußte auch, dass die Zylinderköpfe mehr Kühlung brauchen, wenn sie solchen Leistungen bringen mußten. Und sie wußten auch, wie schnell die Käferkurbelwelle brach. Das war schon alles bekannt, aber was denkst Du, warum sie nicht gleich die Zylinder mit Wasserkühlung versehen haben. Wäre doch logisch gewesen oder nicht ? Der Kühler ein klein wenig größer, keine Luftführung mehr extra für die Zylinder. . . . . den Ölkühler mit ans Wasser hängen, damit das Öl schneller warm wird. Wozu dieses Gebastel ? Wozu drei Luftführungen ?

Es waren Käferzylinder

Rotax hat ja auch nur angefangen damit. Ich bin überzeugt, dass sie das alleine niemals geschafft hätten. Wer weiß, ob die überhaupt noch existieren würden. Aber der Bombardier-Konzern mit seinen eigenen Flugzeugen hatte halt einen Gönner, der das toll fand. Und für die war das kein Geld.

Da Rotax auch die Motoren für Aprilia fertigt und auch "Aprilia" drauf schreibt, habe ich nun einen tschechischen Flugmotor mit Rotax-Motorenteilen und Aprilia-Namen. Dass der Motor nicht mehr gebaut wird, liegt einfach daran, dass die chinesiche Partner-Firma, die für Rotax die Zylinder gegossen hat, nichts mehr an die tschechische Firma Verner liefern durfte. Natürlich konnte ihnen das keiner verbieten, aber dann wäre die Zusammenarbeit mit Rotax vorbei gewesen.

Ich sag mal: ein Anruf aus der Bombardier-Zentrale in Kanada und da war Schluß.


Hast Du mir nicht vor 20 Jahren auf der Fahrt zum Pöltreff gesagt, wie schwierig es ist, an Motorenteile zu kommen und dass man, wenn man auf einen verkaufsfähigen Preis runter will, eigentlich Autoteile nehmen MUSS!

Ich habe daraufhin Traktorkolben für meinen Einzylinder gekauft - von Mahle.


Aber wir sind uns einig. Einen richtigen Flugmotor in der Größe sollte man mal bauen. Und ich bin auch dafür, kein Getriebe zu nehmen und sich zu trauen, einen langsam laufenden 6-Zylinder zu bauen. Mit heutigen Ladern kann man auch aus wenig Hubraum zuverlässig viel Drehmoment holen. Das dynamische Verhalten ist dabei längst nicht so wichtig, wie beim Fahrzeug.

Mein Favorit ist jedenfalls immer noch der Belgier mit Wasserkühlung. Und der ist tatsächlich neu. Ich bete nur, dass es die Firma noch gibt, wenn ich mal dran bin. Der Hubschrauberhersteller hat von diesem schönen Motor schon wieder Abstand genommen und nimmt jetzt den luftgekühlten, anderen Belgier. Shit happens.


Gruß

Werner

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