Nix 35 !

[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]

Geschrieben von Werner am 31. März 2024 01:45:12:

Als Antwort auf: 4 Tonnen laden - ein Glück, dass ich nicht schsufeln muss! geschrieben von Obi am 30. März 2024 22:30:35:

Moin,

die älteren Güterzüge fuhren 80, so schnell wie die Laster. Heute sind die für mehr zugelassen, ich glaube, einige dürfen sogar 120 km/h gezogen werden.

Der Nachbar hatte das erzählt, dass die Dampfmaschinen nach dem Krieg noch mehr gehetzt wurden, als im Krieg oder vorher. Es gab einfach nicht so schnell wieder genug Lokomotiven, deshalb hat man die zum Teil schon abgestellten Dampfloks hervorgeholt.

Da aber schon einige Dieselmaschinen und auch zunehmend Elektroloks zum Einsatz kamen, wurden die Fahrpläne entsprechend angezogen und die Dampfrösser bildeten in dem Verbund das schwächste Glied. Die mußten also im Wortsinne Dampf geben, um den Verkehr nicht zu behindern. Gerade die Rheinstrecke in dem Bereich ist eine der am meisten befahrenen auf der ganzen Welt. Es gab auch rechtsrheinisch nur wenig Überholgleise, wo der Güterzug hält, damit die Schnellzüge vorbei können.

Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass der Nachbar was von eineinhalb Stunden sagte. Machbar ist das allemale, aber für den war damit ja der Arbeitstag noch lange nicht beendet. Wie auch immer, für den Job mußte man schon ein bißchen was im Kreuz haben.

Die meisten Heizer haben den Job benutzt, um zum Lokomitivführer aufzusteigen. Fahren mußten die das Ding sowieso können. Unser Nachbar hat dann einen Tag vor der Lokführerprüfung die Brocken hingeschmissen. Die Bahn ist mit ihrem Personal schon damals nicht zimperlich umgegangen und seine Frau erwartete ein Baby (der jetzt neben uns wohnt) und er hätte mal so eben nach Aachen ziehen müssen, wo es kaum Wohnungen gab.

Verständlich, dass sich viele Leute über die Lokführerstreiks ärgern, aber wenn man mal richtig hinschaut, was die für Arbeitsbedingungen haben, kann man auch verstehen, warum die dafür Geld sehen wollen.

Gruß

Werner

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