4 Tonnen laden - ein Glück, dass ich nicht schsufeln muss!


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Geschrieben von Obi am 30. März 2024 22:30:35:

Als Antwort auf: Re: Walzenbrecher oder Bauschuttzerkleinerer geschrieben von Werner am 30. März 2024 10:49:56:

Hallo Werner,
bei 4 Tonnen klingelt's bei mir schon. Das ist ungefähr die Masse an leeren Rollbehältern, die ich auf den Regiotouren nach der Belieferung eines Zustellstützpunkts in einen der meist 2 7,45m-Wechselaufbauten hinein lade. 30 Stück gehen zusammengefaltet hinein und im Durchschnitt bringen die 140kg auf die Waage. Die ältesten 150kg, die neuesten knapp 130kg.

Auf der Hinfahrt können es pro Wechselaufbau bis zu 14 Rollbehälter à 750kg sein. 10,5t, passt. Ein Glück, dass ich nicht schaufeln muss! Zum Beladen habe ich für eine Regiotour 20 Minuten. Das halte ich selten ein.

Die nächtlichen Hauptläufe werden überwiegend lose geladen. Da werden also die Pakete tatsächlich per Förerband in den Wechselaufbau gebracht und dann einzeln bis knapp unters Dach gestapelt. Da kommen wir wohl dem Schaufeln sehr nahe. Immerhin wird man dabei nicht so irre dreckig. Am Schluss wiegt der Wechselaufbau irgendetwas zwischen 9 und 11t. Da packen also 2 Leute innerhalb relativ kurzer Zeit (eine gute Stunde dürfte da halbwegs korrekt bemessen sein) 4t/Nase hinein.

Ich habe letztes Jahr selbst kräftig ausgemistet und dabei auch jede Menge Alteisen zum Verwerter gebracht. Mein Anhänger darf bis zu 1780kg laden. Bis er voll war, vergingen Tage. Der Entladevorgang an sich ist - Du ahnst es - ähnlich dem Schaufeln von Kohle eine Arbeit, die auch im Hochsommer zum Teil unter der nur einseitig offenen Anhängerplane von Hand stattfindet und in 30 Minuten erledigt ist. Ich rede hier also von 3,5t/h, die ich beim Altmetallverwerter abgeladen habe.
Wie lange braucht so ein Dampfzug von Köln-Deutz bis Lahnstein? 104km bei geschätzten durchschnittlich 35km/h sind dann knapp 3 Stunden, in denen der Heizer seine 4t Kohle geschaufelt hat. Ich betrachte die Aufgabe als einigermaßen machbar.

In Anbetracht der Tasache, dass ich von März 2022 weg 8 Monate lang die Bodensee-Tour hatte, auf der ich insgesamt bis zu 8 Wechselaufbau-Inhalte in der Zeit von 5:45 bis 13:30 bewegt habe, verstecke ich mich da nicht. Nachmittags noch einmal
2 komplette Wechselaufbau-Inhalte dazu macht dann täglich bis zu 40t, die mit der Hand bewegt wurden.

Ich stelle fest, dass man gar nicht so großmächtig mitbekommt, was man so über den Tag alles an Masse von Hand bewegt. Erst, wenn man liest, wie viel ein Heizer auf der Dampflok so wegschaufelt, fängt man an zu rechnen, was man selbst so alles anstellt.

Haben wir eigentlich die Masse der Schaufel und der Stocherstange mit einbezogen, die der Heizer während der Arbeit ja ständig in den Händen hat? Diese Masse muss ja mitbewegt werden. Wenn Schaufel und Stocherstange grob so viel wiegen wie die damit beförderte Kohle, sinkt der Schaufelwirkungsgrad auf 50% oder noch weniger, da ja die Kohle manchmal erst losgestochert werden muss, bevor sie mit der Schaufel in die Feuerbüchse befördert wird.
Der Heizer kommt also vom Gesamtpensum über den Tag gerechnet doch schlechter weg als ein Belader bei meinem Hauptauftraggeber.

Gruß,
Obi

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