Re: völliger unfug oder ein Muss?


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Geschrieben von Ralf Hofmann am 26. Juli 2002 09:13:02:

Als Antwort auf: Re: völliger unfug oder ein Muss? geschrieben von bb am 26. Juli 2002 08:06:11:

Hi bb,

>Wenn man zu dem nicht viel Wirkenden Feinstfilter acuh noch die Möl Wechselintervcalle vergrössert hat man garantiert das Gegenteil erreicht von wem was man will. Während ein zusätzlicher Feinstfilter in der Regel nicht schaden kann so schaden aber die verlängerten Mölwechselintervalle auf jeden Fall.

denke ich nicht. Warum wird Mö gewechselt? Weil es verschiedene Eigenschaften verliert oder verschiedene Aufgaben nicht mehr erfüllt.
Sortieren wir das mal:

Möl soll alle Partikel, die durch den HF gehen, in der Schwebe halten. Ist die Aufnahmekapazität erfüllt, muß man es tauschen.
Dieses Argument entfällt bei NF-Einsatz komplett, weil die Aufnahmekapazität so gut wie nie erreicht wird.

Möl soll die Verbrennungsrückstände im Möl, die sauer reagieren, neutralisiern.
Das ist ein Punkt, der Pöler eh' nicht interessiert, weil durch Pöl so gut wie keine sauren Verbrennungsrückstände anfallen.
Für Nicht-Pöler oder Gemischfahrer ist das aber aktuell. Im NF-Betrieb kann man daher als Betroffener die Wechselintervalle nur erheblich verlängern ohne saures Öl zu riskieren, wenn man
a) guten (schwefelarmen) Diesel tankt
b) gutes Möl mit hoher Neutralisationsfähigkeit benutzt (gleichzeitig neigt dieses Öl leider vermehrt zur Pölimerisierung)
c) genug Frischöl nachkippt, um verbrauchtes basisches Additiv zu ergänzen
Fazit: dieser Punkt hängt sehr von den Umständen ab. Tankt man siffigen Russendiesel und benutzt ein Scheißmöl und kümmert sich nicht um den Ölstand, kann's schon Probleme geben.

Möl soll über einen großen Temperaturbereich gute Schmierfähigkeit haben.
Das ist ebenfalls eine Eigenschaft, die durch altes Öl abnimmt. Die langkettigen Moleküle zerfallen mit der Zeit. Das ist der Hauptgrund, weshalb man ein Möl nicht uralt werden lassen kann. Im NF-Betrieb wird aber diese reduzierte Hochtemperaturschmierfähigkeit teilweise kompensiert. Dadurch, daß alles über 1µ 'rausgefiltert wird, reichert sich das Möl mit 1µ kleinen Kohlestoffpartikeln an. Weil keine größeren Partikel drin sind und die 1µ Partikel problemlos lagergängig sind, tragen die als Festschmierstoff (wie Graphit) zur Schmierung im positiven Sinne bei. Trabold hat da mal eine Testreihe in Auftrag gegeben, die Laborberichte haben diese Tatsache bestätigt. Allerdings weiß ich nicht, ob unabhängige Untersuchungen diese Erfahrung bestätigt haben.

Möl hat noch ein paar Aufgaben, die durch Alterung erschwert werden. Aber das sind alles Sachen, die man durch Nachkippen von Frischöl (besonders beim Filterwechsel eine größere Menge!) ergänzen kann, wenn das nicht reicht durch Nachadditivieren.

Aber Nachteile sind nicht zu befürchten, wenn man das beachtet, was ich oben geschrieben hab'. Oder siehst Du welche, die ich vergessen hab'?

MfG
Ralf Hofmann

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