Re: Neuen Kompressorkessel von Innen Konservieren ??


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Geschrieben von R.Lang am 11. Dezember 2014 12:36:13:

Als Antwort auf: Neuen Kompressorkessel von Innen Konservieren ?? geschrieben von Willi am 10. Dezember 2014 17:25:26:

Hallo Willi,
nun die Konservierung sollte definierbare Bedingungen erfüllen.
Zum einen muss die Beschichtung Zugspannungen durch den Druckwechsel dauerhaft aushalten, weiterehin muss sie den Wasserdanmpf und den Ölnebel dauerhaft ertragen.
Diese Eigenschaften können 2k+Additiv Epoxibeschichtungen bieten.

Solche werkstoffe gibt es im Beschichtungsbedarf auch in Kleinmengen. zB.
Voss Chemie Ütersen hatte vor langer Zeit sowas angeboten. Ist aber mit deren Produktmanager abzustimmen.

Verarbeitet wird das Zeug indem der Kessel möglichst entfettet und getrocknet mit den frisch gemischten Beschichtungsmaterial befüllt wird. Alle Öffenungen müssen flüssigkeitsdicht verschlossen sein.
Den befüllten Behälter den man vorher in eine kardanischen Rahmen eingespannt hat, kann man nun in alle Richtungen wälzen. So das alle Flächen von der Beschichtung erreicht werden. Durch die eingestellte Topfzeit kann man den Aushärtezeitraum beeinflussen. Nachdem man den Behälter ausreichend bewegt hat sollte man ihn in der typischen Arbeitsposition fixieren bis der Aushärtevorgang abgeschlossen ist. Dann kann die Übermenge sich im Bodenbereich sammeln, und dort die Beschichtungdicke vergrössern. Damit wird die agressive
Wirkung der Druckluftkondensats sicher vom Behältermaterial getrennt.

Da es inzwischen UV-sensitive Härtesysteme gibt, könnte sowas auch in Frage kommen, damit wär die Sumpfbildung verhinderbar, die Handhabung muss jedoch von einem erfahrenen beschichteter durchgeführt werden, denn man muss die Eigenschaften des eingesetzen Materials genau kennen. Nix für techniscvh interessierte Laien.Auch braucht man die Beleuchtungsquelle die durch eine Öffnung in den Kessel eingeführt werden muss.

Die Menge der einzubringenden Beschichtung muss jedoch recht genau auf die Beschichtungfläche abgestimmt sein, sonst wird der Bodensatz zu dick.

Epoxi deswegen, weil dies erfahrungsgemäss eine gute Bindung an die Behälteroberfläche ermöglicht.

Nicht ganz einfach aber wenns Perfect gemacht ist sehr haltbar.

Die andere Variante wäre eine Beschichtung mit PU Lacksystemen. Da habe ich jedoch keine Erfahrung und vereise auf Google und Fachanfrage bei den nachgewiesenen Anbietern solcher Beschichtungsysteme.

Eine weitere Möglichkeit wären Chlorkauschukbeschichtungen. Auch da habe ich keine Erfahrung, verweise aber auf die Weilburger Lackfabrik. Von den ist mir in Erinnerung das die diese Beschichtungsmaterialien als langlebige Anwendungen vertreiben.

All diese Massnahmen ersetzen jedoch nicht die Überwachungnotwendigkeit der Druckfestigkeit des Behälters. Die Kriterien die zur Überwachungpflicht führen hat Monopöl Stephan neulich hier im Forum gepostet.

Da Druckluft einer der teuersten Energiespeicherformen ist, halte ich es für meinen Druckluftanwendungen so, der Druckspeicher wird nur gefüllt wenn Bedarf vorliegt. An sonsten wird der Druckspeicher möglichst drucklos gemacht, entwässert, und so gelagert. Der 80 Liter Behälter wurde ähnlich wie Deiner neu beschafft und tut so schon seit über 40 Jahre seinen Dienst. Das Kompressorfundament habe ich damals mit 2k Epoxikleber an dem Druckbehälter befestigt. Bisher habe ich keine Probleme mit dieser Konstruktion gehabt, inzwischen ist der zweite Kompressorsatz drauf montiert, die erste Maschine war am Ende ihrer Lebendauer angekommen.

Übrigens habe ich mal einen über 35 Jahre alten orginal Druckbehälter von Boge aufgeschitten weil die Maschine auch verbraucht war. Der Behälter der in schwieriger Umgebung genutzt wurde, mobiler Betrieb auf einem Seeschiff, war auf der Innenfläche bis auf ein paar Stellen völlig unverdächtig. Die Wandstärke dieses Kessels war nur halb so dick wie die meines jetzigen Arbeitskessels.

Von daher ist abzuwägen ob sich der ganze Aufwand der Innenkonservierung rentiert. Vielleicht gibt es synthetische Fette die langzeitstabil dem Wassereinfluss stand halten, dann wäre so ein ÖL auf Siliconbasis vielleicht ne Möglichkeit.

Nur ist dann die Druckluft für Druckluftlackierung nicht mehr nutzbar, denn Siliconölverschmutzungen sind des Lackierers grösster Feind.

MfG R.

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