Verbrauchsoptimierung


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Geschrieben von huebi am 10. März 2020 11:25:01:

Als Antwort auf: Re: Gucksdu hier geschrieben von Holger am 09. März 2020 19:34:59:

Moin zusammen, Moin Holger.

Wenn Du einen moeglichst hohen Wirkungsgrad haben willst, darfst Du mit dem Einspritzbeginn deutlich frueher gehen.
In der originalen Abstimmung (des 1Z mit AGR) ist der Einspritzbeginn grundsaetzlich absurd spaet angelegt, um die Stickoxidemissionen zu verringern.

Bei 2500 1/min und Vollast wuerde ich auf einen Einspritzbeginn von 25 Grad vor OT gehen und dabei bei Vollast auf eine Einspritzdauer von maximal 35 Grad KW achten. Bei niedrigeren Drehzahlen und Lasten wuerde ich den Einspritzbeginn grundsaetzlich auch bei mindesten 8 Grad (besser 11 Grad) vor OT halten, dann funktioniert der Motor auch gut mit Pflanzenoel. Dabei auch darauf achten, dass der Foerderbeginn auch im Schiebebetrieb nicht auf weniger als 11 Grad vor OT verschoben wird. Die EDC15 ist da mit ihrer Regelung etwas tricky umzustellen.

Den Einspritzbeginn wuerde ich quasi statisch an die Drehzahl koppeln, denn bei 2500 1/min dauert der Zuendverzug etwa 20 Grad KW und der Druckverlauf ist damit optimal.
Die rein drehzahlabhaengige Einspritzbeginnregelung mit einem mechanischen Spritzversteller fuehrte mit den Einspritzsystemen Ende der 70er Jahre zu solch hohen Wirkungsgraden, dass diese erst heute mit den aktuellen Euro 6 LKW-Motoren wieder erreicht werden. Aussen vor ist hier natuerlich der Zusatzverbrauch zum "Freibrennen" vom Partikelfilter und SCR-Kat.

Wenn zur Verbrauchsoptimierung noch eine (auch erhebliche) Leistungssteigerung ansteht, was sich ja anbietet, hier noch ein paar Ausfuehrungen dazu:
Dauert das Einspritzen laenger als die ober erwaehnten 35 Grad KW, wuerde ich ZUERST den Foerderkolben vergroessern und wenn das immer noch nicht reicht, DANACH auch den hydraulischen Widerstand der Einspritzduesen entsprechend verringern, sprich, die Spritzbohrungen vergroessern.
Der tatsaechliche Einspritzdruck (nicht zu verwechseln mit dem eingestelltem Duesenoeffnungsdruck) der VP37 duerfte bei etwa 1000 bar liegen und sollte grundsaetzlich auch so hoch bleiben. Der Einspritzdruck wird hauptsaechlich durch die elastisch nachgebenden Einspritzleitungen begrenzt. Nur "dicke" Duesen einzubauen senkt also den Einspritzdruck, was dann die Russgrenze wieder runter setzt und den Wirkungsgrad, wegen der dann durch die groesseren Kraftstofftroepfchen schlechteren Verbrennung, ebenfalls verringert.
Die Einspritzduesen also nicht unnoetig vergroessern, denn dann kommt der Motor frueher als bei Lambda = 1,2 an die Russgrenze.
Wenn die Duesen jedoch zu klein sind, dauert das Einspritzen zu lange, also laenger als die 35 Grad KW, und die Verbrennung ist dann noch nicht abgeschlossen wenn das Auslassventil oeffnet. Damit steigt dann die Abgastemperatur, die unter keinen Umstaenden ueber 830 Grad C vor dem Turbolader betragen darf, denn sonst wird das Turbinenrad zerschmolzen.
Einspritzduesen mit groesseren Spritzbohrungen und in hervorragender Qualitaet fuer die VP37-TDIs, nicht zu vergleichen mit dem Kernschrott von Bosio, gibt es demnaechst bei Henzo.

Der Motor wird bei diesen Massnahmen, auch mit Voreinspritzung durch die Zweifederduesenhalterkombinationen, sehr deutlich nageln und mit seinen Geraeuschemissionen an die in den 70ern im Mitteldruck ungeschlagenen Unterflurmotoren von Buessing erinnern.

Eventuell koennte man bei Teillast den Einspritzbeginn auch auf 20 Grad vor OT zuruecknehmen. Das muss aber nicht unbedingt sein weil der optimale Einspritzbeginn unter Teillast dann wieder relativ aufwaendiges Indizieren des Druckverlaufs bedingt. Hier koennte man dann mit Gluehkerzen mit entsprechendem piezoelektrischen Drucksensor arbeiten.

Der Einspritzbeginn wird bei den alten VP37-Einspritzsystemen mit Hilfe des Nadelhubgebers geregelt, so dass der (eingestellte) Foerderbeginn fuer die Verbrennung eher keine Rolle spielt.


Viele Gruesse,
huebi

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