Re: Wie sieht denn solch ein Steuerungskonzept aus?


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Geschrieben von Joachim S am 14. August 2020 15:48:27:

Als Antwort auf: Wie sieht denn solch ein Steuerungskonzept aus? geschrieben von Werner am 14. August 2020 10:07:41:

Hi Werner,

Radio Eriwan, das kommt drauf an...

Und zwar auf die Größe der Anlage.

Im einfachsten Fall besteht unsere Anlage aus einem Robbi und wenig bis mittelviel Fördertechnik für Paletten und Produkt. Am Anfang lagen die Paletten einfach auf der Erde, eine Rollenbahn brachte Pakete in die Zelle, und der Roboter machte die Palette voll. Dann kam der Bediener mit der Ameise und wechselte die Palette. Mit zunehmender Leistung genügt das nicht, die Palette muss schon automatisch wechseln. Das können beträchtliche Sammlungen von Rollenbahnen, Drehtellern, eingebunden Zukaufgeräten wie Wickler, Etikettierer etc. werden.

All das steuern wir mit einem PC auf Windows-Basis, mit unserer selbst entwickelten Steuersoftware.

Da haben wir einen PC mit Touch-Monitor, der steht schick im Bedienpult, wo bei kleinen Anlagen die ganze Elektronik drin unter gebracht ist. Bei größeren Anlagen steht er irgendwo separat auf einer Säule, wo man die Anlage möglichst gut überblickt. Angebunden ist er über den Can-Bus, über den er mit der Elektronik kommuniziert. Und wenn es sonst noch was zu verbinden gibt, dann läuft das übers LAN-Kabel.

Das macht der alles mit Links, mit einem Bruchteil seiner Rechenleistung...

Aber pro Roboter brauchen wir einen PC. Zum Einen, damit klar ist, was was bedient, zum Anderen aber auch wegen der Buslast.

Bei großen Anlagen trennen wir dann oft noch Palettenfördertechnik von der Steuerung der Robbis. Üblicherweise steuert jeder Roboter auch seinen Zulauf an Produkt.

Unsere aktuelle Anlage kommt so auf drei Robbis und vier verteilte PCs. Lästig daran ist, die Produktion und die Fördertechnik ist zu großen Teilen in der Nachbarhalle ist. Da sind komplizierte Sachen, wie Lifts, Eckumsetzer, Etikettierer, Weichen und und und. Das läuft zwar alles im Idealfall ohne weitere Bedienung, aber wenn man mal was bedienen muss, braucht man praktisch zwei Leute mit Telefon ;-)

Also zusammengefasst, wir steuern so zentral wie möglich. Verteilen bedeutet Schnittstellen. Die bedeuten Arbeit, sind fehleranfällig und umständlich.

Wobei wir aber jeden Robbi als eine Art "Teilmaschine" sehen, für sich gesteuert. Selbst wenn wir ein Produkt auf zwei Robbis verteilen würden.

Reicht das? Sonst frag ruhig ;-)

Gruss Jo

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